Blumen für den Säufer
Der erfahrene Hypnotherapeut Otto Renansen ordnet nach seiner Scheidung sein Leben neu und gründet eine Firma für Erfolgs- und Selbstmanagement. Dazu nutzt er hocheffektive, selbstorganisato-rische Hypnosestrategien.
Otto Renansen hat es geschafft. Seine Firma für hypnotisches Selbst- und Erfolgsmanagement ist erfolgreich. Mit ihr wollte er seinem Leben nach der Scheidung eine neue Richtung geben. Die verwirrenden ersten Aufträge konfrontierten ihn mit den Sehnsüchten seiner Kunden nach Liebe, Tod und Rache und erneut mit den Gefahren des Wahnsinns. Jetzt steht er vor neuen Heraus-forderungen in Privatleben und Beruf.
Neue Abenteuer führen ihn und seine Sekretärin nach Berlin. Dort stellt ihn ein Unternehmer vor neue Herausforderungen, die ihn mit schon fast vergessenen Erlebnissen konfrontieren, die sein Leben für immer verändert haben.
Auch die Enttäuschung über die verlorene Liebe kann er über-winden und ein neues Glück beginnt.
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Der Säufer kriegt Besuch
„Aus dem, was Sie mir erklärt haben, Herr Renansen, habe ich entnommen, daß der Säufer, den ich ins Gefängnis gesteckt habe, einen psychischen Komplex von mir symbolisiert. Und zwar den, der mein Knacken im Genick erzeugt. Und daß dieser Konflikt aus zwei Tendenzen, wie Sie sagten, besteht, die gegeneinander stehen. Ist das richtig?“
„Ja!“
„Und daß dieser Konflikt aus zwei widerstreitenden Tendenzen besteht, die sich aus zwei widerstreitenden Gefühlen speisen. Und eine dieser Tendenzen oder Gefühle wolle ich nicht wahr haben? Richtig?“
„Ja, richtig!“
„Nehmen wir einmal an, das stimme so, wie geht es dann weiter? Was soll ich machen, wo doch alles verdrängt ist, wie Sie sagen?“
„Nun, Sie könnten doch einfach Ihr Unbewusstes fragen, ob das Gefühl, um das es geht, ein positives oder negatives ist.“
„Mit den Händen?“
„Ja, über die Hände. Sie wissen, wie es geht!“
„Gut, ich werde das machen!“
Es dauerte nur kurze Zeit, bis klar war, daß ein positives Gefühl für Peter Wissing problematisch war.
„Also irgendwie kann ich das nicht akzeptieren, daß ich auf ein positives Gefühl stoßen würde, wenn ich mich mit dem Säufer unterhalten würde. Ich empfinde für den Säufer nichts Positives! Rein gar nichts!“
„Sie sollen ja auch nicht den Säufer lieben, sondern nur mit ihm in Kontakt kommen, weil er zwei Gefühle symbolisiert, ein positives und ein anderes, von denen wir nicht wissen, was sie sind!“
Otto Renansen spürte, daß er ungeduldig wurde. Er musste sich zurückhalten, um gelassen mit dem Eiertanz umzugehen, mit dem sein Gegenüber bisher erfolgreich verhinderte, daß er mit dem Säufer direkt sprechen musste.
Ihm war klar, daß er es mit einem bewussten Widerstand zu tun hatte. Und eigentlich hatte er gehofft, daß der Unternehmer diesen Widerstand aufgegeben hätte, weil er einen erneuten Termin mit ihm abgesprochen hatte.
Wenn das so weiter ginge mit der Verweigerung eines Gesprächs mit dem Säufer, könnte es sein, daß er vergebens nach Berlin gekommen war. Er beschloss deshalb, es mit einem Kompromiss zu versuchen.
„Wenn Sie nicht mit dem Säufer reden wollen, könnten Sie denn zustimmen, daß jemand anderes mit ihm spricht?“
„Wer sollte das sein? Sie?“
„Nein, ein psychischer Teil von Ihnen. Sie könnten dem Gespräch zusehen und zuhören, ohne sich etwas vergeben zu müssen!“
„Meinetwegen! Und wie soll das gehen?“
„Ich werde es Ihnen zeigen. Gehen Sie bitte in Hypnose!“
Der Unternehmer setzte sich in seinem Sessel zurecht, schloss die Augen und führte seine beiden Hände vor die Brust. Kurz darauf begann die linke Hand von alleine zum Oberschenkel zu sinken.
„Während Ihre linke Hand von alleine zum Oberschenkel wandert und sich eine gute Arbeitstrance aufbaut, kann Ihre rechte Hand beginnen, sich nach oben zu bewegen!
Wenn sie Ihr Gesicht berührt, spätestens dann können Sie erkennen, wie der psychische Teil von Ihnen aussieht, der nach dem Willen Ihres Unbewussten Kontakt mit dem Säufer aufnehmen soll!“
Während die rechte Hand weiter in kleinen Rucken nach unten unterwegs war, begann jetzt auch die linke Hand nach oben zu wandern, nur wesentlich langsamer.
So dauerte es fast eine Viertelstunde bis das Kinn berührt wurde.
Zunächst aber geschah nichts.
Wieder waren Minuten vergangen, bis kleine Muskelbewegungen um den Mund herum anzeigten, daß der Mann vor ihm gleich sprechen würde.
„Ich weiß nicht, ob das richtig ist, aber ich sehe da ein Baby! Das kann doch nicht sein!“
Der Hypnotist mischte sich ein.
„Unbewusstes von Peter! Wenn das Baby den psychischen Teil symbolisiert, der mit dem Säufer reden soll, geht die linke Hand von ganz alleine nach unten! Wenn nicht, bleibt die Hand so lange am Kinn kleben, bis klar ist, wie der richtige Teil aussehen soll!“
Augenblicklich begann die Hand am Kinn sich nach unten zu bewegen.
„Ihre Hand geht nach unten. Ihr Unbewusstes signalisiert, daß das Baby mit dem Säufer reden soll!“
„Aber ich kann doch das Baby nicht zu dem Säufer in das Gefängnis lassen! Was ist, wenn der dem Kind etwas antut?“
Otto Renansen, der sich jetzt wieder ganz ruhig und gelassen fühlte, intervenierte sogleich wieder.
„Unbewusstes, lasse die rechte Hand noch einmal nach oben gehen und das Bewusstsein von Peter wissen, was zu tun ist, um das Baby zu schützen!“
Diesmal schwebte die rechte Hand sofort und fast mit Schwung zum Kinn.
„Ich soll mitgehen und das Kind schützen!“
Otto Renansen hätte um ein Haar losgelacht, so sehr amüsierte er sich über die Klugheit des Unbewussten. Das, ohne daß der Hypnotisierte das begriff, den widerstrebenden Mann wieder ein Stück näher an den Säufer heranbrachte und dabei sogar in das Gefängnis!
„Gut, dann nehmen Sie bitte das Baby und gehen Sie mit ihm zu dem Säufer ins Gefängnis!“
„Aber ich gehe nicht mit ihm in seine Zelle. Das Kind kann mit ihm durch die Gitterstäbe sprechen!“
„Das ist in Ordnung!“
„Aber kann so ein Baby denn überhaupt sprechen? Es ist doch noch viel zu klein!“
Der Hypnotist musste schmunzeln.
„In Hypnose sind Sie im Bereich der unbegrenzten Möglichkeiten. In Hypnose können selbst Steine sprechen und Tiere. Da kann sicher auch Ihr Baby sprechen!“
„Na gut! Ich bin jetzt da!“
„Und was passiert?“
„Der Kerl freut sich und hat dem Kind zugelächelt!“
„Und das Baby?“
„Das sagt nichts, strampelt jedoch mit den Beinen. Ich kann es kaum auf dem Arm halten!“
„Dann sprechen Sie bitte das Kind an! Bitten Sie es, den Säufer zu fragen, unter welchen Umständen er aufhören wird, Sie zu verfolgen und mit Schnapsflaschen in den Nacken zu schlagen!“
„Ich hab’s dem Baby gesagt und das hat ihn gefragt. Und der Kerl hat gesagt, wenn es ihm gut gehe.
Soll das etwa heißen, ich soll dafür sorgen, daß es dem Idioten gut geht?“
„Lassen Sie das doch das Baby fragen!“
„Der Kerl hat gesagt, ich und das Baby sollten dafür sorgen, daß es ihm besser gehe.
Das Kind solle mit ihm spielen, und ich solle ihm etwas Ordentliches kochen. Er habe Hunger!“
„Und, hat er dem Säufer wirklich etwas gekocht?“ fragt ihn abends, als sie auf dem Weg zur Deutschen Oper waren, Susanne Herr amüsiert.
„Ja! Ein Steak mit Bohnen, wie sie in amerikanischen Western immer die Gefangenen verköstigen, die hinter Gittern sitzen.“
„Und dann? Wie ging es weiter?“
„Dann wollte er Pfirsiche aus der Dose.“
Sie lachten beide.
„Und was hat das Kind derweil gemacht?“
„Was Babys eben so machen! Es hat geschlafen.“
Ein positives Patt
Zusammen mit vielen festlich angezogenen Besuchern standen sie im Foyer der Deutschen Oper und bewunderten die Pracht vergangener Zeiten.
Sie waren rechtzeitig gekommen, so daß sie das Ambiente in Ruhe mit einem Glas Sekt in der Hand genießen konnten.
Susanne Herr hatte das klassische Kleine Schwarze an, was ihr ausnehmend gut stand und ihre Figur betonte.
Im Gewusel an den Eingängen waren sie kurze Zeit dicht aneinander gedrängt worden und Otto Renansen hatte das Parfüm der Frau und den Duft ihres Körpers wahrgenommen.
Es hatte ihm gefallen, aber auch verunsichert. Deshalb begann er Bemerkungen über die Archetektur des Gebäudes und des Zuschauerraumes zu machen, den sie inzwischen betreten hatten.
Susanne Herr nickte freundlich zu allem, schien sich aber mehr für die Garderobe der Damen und den Auftritt eleganter Herren zu interessieren.
Aber seinen eleganten, blauen Anzug hatte sie wahrgenommen und ihn schön gefunden.
Beide waren sie auf die Inszenierung gespannt. Günter Krämer war ihnen beiden als Regisseur bekannt. Jedoch die Namen der Sänger sagten ihnen nichts, wie auch der des Musikalischen Leiters.
Gespannt registrierten sie die Kakophonie der ihre Musikin-strumente stimmenden Musiker, die langsam leiser wurde und von einem nervösen Hüsteln der Zuschauer abgelöst wurde.
Dann das aufkommende Klatschen, als der Dirigent zum Pult eilte, es bestieg und sich nach allen Seiten verneigte.
Die zunehmende Ruhe verstärkte die Spannung, als das Licht langsam herabgedimmt wurde und nur noch ein gleißender Scheinwerfer mittig und scharf auf den Vorhang gerichtet blieb.
So oft er auch schon Mozarts Zauberflöte gehört hatte, gefiel ihm die Musik immer wieder von neuem. Und als sich der Vorhang teilte und den Blick auf ein spärliches, jedoch märchenhaft gestimmtes und buntes Bühnenbild mit kräftigen Farben freigab, seufzte er zufrieden.
„Das sieht gut aus!“ sagte Susanne Herr, die sich ihm zugeneigt hatte. „Ich glaube, das wird eine schöne Aufführung.“
Und es wurde eine schöne Aufführung!
Nach der Aufführung ließen sie sich von einem Taxi zur Brasserie am Gendarmenmarkt fahren, die sich Otto Renansen vom Hotel hatte empfehlen lassen.
Das gemütliche Restaurant im französischen Stil des neunzehnten Jahrhunderts wirkte gediegen und charmant durch sein dunkles Holz und die vielen Kerzen, die feierlich die weiß gedeckten Tische erhellten.
Da sie schon Sekt getrunken hatten, verzichteten sie auf einen Aperitif.
Sie bestellten sich zum Brasserie-Salat mit dreierlei Edelfischen, für den sich Susanne Herr entschied und der Consommé von der Brandenburger Landente mit feinen Gemüsen und einem Spiegelei von der Wachtel, die Otto Renansen wählte, einen trockenen Grünen Veltliner vom Neusiedlersee.
Ihre Vorspeisen nahmen sie fast schweigend zu sich, da sie emotional noch mit der Musik und der Opernaufführung beschäftigt waren.
Als aber der feurige, rote Cabernet Franc aus Carcassonne vor den Hauptspeisen gebracht wurde, ließ er die Erinnerung an die schöne mittelalterliche Stadt im Süden Frankreichs wach werden. Denn sie kannten beide den berühmten, noch völlig in seine mittelalterlichen Mauern eingehüllten Ort.
Der Wein passte ausgezeichnet zu Renansens Steak vom irischen Herford-Rind, das er mit Sauce Béarnaise bestellt hatte und der Kalbleber an Portweinsauce und Kartoffelpüree mit Röstzwiebeln für Susanne Herr.
„Ich danke Ihnen für den schönen Abend!“ sagte Frau Herr und berührte sanft seinen linken Unterarm.
„Das war eine sehr schöne und überzeugende Aufführung und das hier ein wirklich schmackhaftes Essen!
Es ist nur ein etwas zu romantisches Lokal für eine Sekretärin und ihren Chef!“
Dabei lächelte sie ein wenig schelmisch. „Man könnte meinen, Sie wollten mich verführen.“
„Ja, das könnte man meinen. Aber ich wollte Ihnen nur einen schönen Abend bereiten, obwohl ich durchaus bemerkt habe, daß Sie eine verführenswerte Frau sind!
Vielleicht bin ich zu verkopft, aber ich denke mir, wir sind beide geschieden und daher enttäuscht und vielleicht noch nicht bereit, eine neue Enttäuschung auf uns zu nehmen.
Die aber müssten wir auf uns nehmen wollen, wenn wir etwas miteinander anfangen wollten.
Ich kann Ihnen sagen, daß ich Sie schätze und mag. Als Mitarbeiterin und auch als Frau!
Aber ich habe für mich entschieden, daß ich die Dinge sich entwickeln lassen möchte.
Ich möchte nichts forcieren, aber auch nichts ausschließen.
Ich möchte Ihnen gegenüber ganz normal und offen sein, spüre aber, und das sage ich Ihnen ganz ehrlich, daß ich im Moment noch nicht wirklich offen bin.
Ich betrachte das nicht als Ihr Problem, sondern als meines. Ich hoffe, das ich Sie mit meiner Offenheit nicht verletzt habe!“
„Nein, das haben Sie nicht. Denn mir geht es nicht viel anders als Ihnen.
Ich habe Sie schätzen gelernt und mag Sie, wenigstens ein bißchen.“ Susanne Herr lächelte und berührte erneut den Arm des Mannes vor sich.
„Lassen Sie uns von weniger komplizierten Dingen sprechen und den Abend genießen!“
Jetzt lächelte auch Otto Renansen und nickte. Er hob sein Glas und stieß mit ihr an.
„Prost!“ sagten beide.
Schon wieder Blumen für den Säufer
„Soll ich heute wieder mit dem Baby zu dem Gefangenen gehen?“ fragte Peter Wissing und sein Gesicht ließ erahnen, daß es ihm schwer fallen würde.
„Wir werden Ihr Unbewusstes fragen, was wir heute tun sollen“, erwiderte der Hypnotist und vermied es, in einen Konflikt mit dem Unternehmer zu geraten.
Der Konflikt sollte in Peter Wissing verbleiben und nicht auf die Beziehung zwischen ihm und den Coach übertragen werden.
„Sie wissen ja, wie es geht!“ fuhr Renansen ruhig fort.
Mit einem leichten Seufzer setzte sich der Unternehmer in seinem Sessel zurecht und nahm seine Hände in Vorhalte vor die Brust.
Erst kroch eine Hand von alleine nach unten und die Ideomotorik ließ die Hypnose anfluten, dann stieg langsam die andere Hand zum Gesicht, um den Auftrag des Unbewussten in das bewusste Denken zu übersetzen.
„Ich bin schon bei dem Gefangenen. Das Baby sitzt bei ihm in der Zelle!“ wunderte sich in seiner Selbsthypnose Peter Wissing.
„Was soll ich machen? Ist das nicht gefährlich?“
„Vielleicht warten Sie einfach ab, was geschieht! Wenn es eine Gefahr gibt, können Sie ja eingreifen“, schlug der Coach vor.
„Die spielen nur und lachen miteinander!“ der Hypnotisierte schüttelte verwundert den Kopf.
Weiter geschah nichts.
Peter Wissing schüttelt immer wieder verwundert den Kopf und Otto Renansen begann sich zu langweilen.
Da ihm aber klar war, daß das Unbewusste dem Unternehmer gerade eine wichtige Lektion erteilte, unternahm er nichts.
Es war eine gute halbe Stunde vergangen, als sich der Mann in Trance vor ihm in seinem Sessel wieder meldete.
„Jetzt ist das Baby wieder bei mir und will, daß ich es auf den Arm nehme.
Ich nehme es hoch. Es schlingt seine Ärmchen um meinen Hals.
Der Gefangene will, daß ich ihm einen Besen und eine Schaufel gebe. Er will seine Zelle säubern.
Er will auch ein kleines Tischchen haben und eine Vase mit Blumen. Die will er auf das Tischchen stellen. Was soll ich tun?“
„Was wollen Sie tun?“
„Na, wenn Sie so fragen, soll ich wohl wieder mein Unbewusstes fragen, ob ich dem Kerl den Gefallen tun soll?!“
„Nicht unbedingt!“ entgegnete Renansen. „Aber schaden kann das nicht, wenn Sie Ihr Unbewusstes fragen würden!“
Wieder nutzte der Hypnotisierte die hypnotische Levitation und ließ eine Hand vom Unbewussten geführt zum Kopf schweben.
Als sie seine Wange berührte, ließ er einen Seufzer hören, der ein wenig wie ein Knurren klang.
„Ich soll ihm geben, was er verlangt. Es widerstrebt mir, aber ich werde es tun!“
„Der fegt jetzt seine Zelle aus und will, daß ich die volle Kehrichtschaufel entsorge.
Na gut, ich mach’ das! Aber ich bin nicht der Sklave von dem Arschloch!“
„Und was passiert jetzt?“
„Der will jetzt Kaffee und Kuchen!“ empörte sich der Unter-nehmer. „Der sitzt doch im Gefängnis und nicht in einem Café!“
„Und was wollen Sie machen?“
„Gar nichts will ich machen!
Aber ich weiß schon was Sie wieder sagen werden, ‚Fragen Sie Ihr Unbewusstes!’ und das wird wieder sagen, ich soll dem Kerl seinen Gefallen tun. Herr Renansen, mir wird das langsam zu viel!“
„Sie erinnern sich an das, was ich Ihnen erklärt habe?“
„Ja, ja! Natürlich erinnere ich mich! Aber gefühlsmäßig sträubt sich alles in mir, so für den versoffenen Kerl, der mich auch noch schlagen will, zu sorgen!“
„Diese Empörung, diese Wut, woher kennen Sie die aus Ihrem Leben?“
Eine Weile war Schweigen, dann meinte der Hypnotisierte: „Immer schon! Immer wenn meine Eltern besoffen waren. So lange wie ich denken kann!“
„Sie lehnen also den Säufer ab, weil er genauso ein Trinker ist, wie Ihre Eltern es waren?“
„Ja, wahrscheinlich!“
„Wenn ich aber Recht habe und der Säufer ein symbolisierter psychischer Teil von Ihnen ist, dann lehnen Sie mit dem Säufer diesen Teil in sich ab.
Könnten sie Ihr Unbewusstes fragen, ob das so sein könnte?“
Es war so!
Der Hypnotist überlegte lange. Schließlich schlug er erneut eine Befragung des Unbewussten über die Ideomotorik vor.
„Fragen Sie bitte Ihr Unbewusstes, da der Säufer einen psychischen Teil von Ihnen symbolisiert, ob Sie sich in ihm selbst ablehnen!
Nicht als Trinker, denn sie trinken ja keinen Alkohol, wie Sie mir gesagt haben, sondern als Sohn dieser versoffenen Eltern!“
Diesmal funktionierte die hypnotische Ideomotorik nicht. Die beiden Hände blieben unverändert vor der Brust schweben und begannen fein zu zittern.
„Da hat sich ein psychischer Widerstand eingeschaltet, der nicht möchte, daß Sie die Wahrheit erfahren!“ interpretierte der Coach sachlich.
„Fragen Sie bitte Ihr Unbewusstes, ob dieser Widerstand eine aggressive Funktion hat!
Wenn „Ja!“ kann eine Hand von alleine nach unten gehen, wenn „Nein!“ kann eine Hand nach oben gehen!“
Sofort setzte sich die rechte Hand in Richtung Oberschenkel in Bewegung.
„Wenn sich die Aggression hauptsächlich gegen Peter selbst richtet, kann jetzt auch die andere Hand nach unten gehen.
Wenn die Wut jedoch hauptsächlich jemand oder etwas anderem gilt, kann die andere Hand weiter nach oben gehen!“
Auch die noch kataleptisch vor der Brust schwebende Hand setzte sich in Richtung des anderen Oberschenkels in Bewegung.
„Das sieht fast so aus, als ob eine psychische Tendenz in Ihnen Sie als Sohn zweier Säufer-Eltern so sehr hasst, daß Sie es Ihnen nicht gönnt, sich von den Eltern zu lösen und zu sich selbst zu finden.
Könnten Sie noch einmal die Hände vor die Brust nehmen und Ihr Unbewusstes fragen, ob die Hypothese, die ich gerade geäußert habe, im Wesentlichen stimmt?!“
Die Rückmeldung war negativ und damit die Hypothese verworfen.
„Und wenn das Gegenteil zutrifft?“ dachte Renansen.
„Könnte es sein, daß die Aggression gegen Sie geht, weil Sie Ihre Eltern so ablehnen und hassen? Also eine Strafe ist dafür, daß Sie Ihre Eltern so heftig ablehnen? Bitte, fragen Sie das Unbewusste, ob es so herum stimmen könnte! Nehmen Sie dazu wieder Ihre Hände vor die Brust!“
Erneut ging die Ja-Hand nach unten!
„Jetzt wird’s kompliziert!“ stellte der Coach fest.
Da es Zeit für die Mittagspause war, beendete Otto Renansen jedoch die Befragung des Unbewussten und bat Peter Wissing, sich bei seinem Unbewussten für die Informationen zu bedanken und die Hypnose durch Rückwärtszählen von zwanzig auf eins aufzulösen.
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