Mit und ohne Hypnose
Die aufgeführten Psychotherapien und Hypnotherapien entstam-men einem Privatdruck und schildern Therapien, die mich haben lernen lassen oder die mich so stark beeindruckt haben, daß sie mir bis heute erinnerlich sind. Sie schildern auch einige wichtige persön-liche Entwicklungsschritte als Psychiater und Hypnotherapeut von den Anfängen bis hin zu Selbstorganisatorische Hypnotherapie und zur Autosystemhypnose.
Einige dieser Hypnotherapien finden sie auch romanhaft verändert in den 10 Büchern über die Abenteuer des "Hypnotisten".
25. August 2022
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Eine seltsame Weihnachtsfeier
Ein Spitzenmanager einer Großbank meldete sich zur Hypno-therapie, weil er der Meinung war, nur Hypnose, „die in die Tiefe blicken könne“, könne ihn verstehen lassen, warum er nur an Weihnachten die Probleme habe, die er habe. Er besaufe sich Weihnachten bis zu Besinnungslosigkeit und schaffe es nicht, diesem Drang zu widerstehen.
Ein Manager erkennt, wie stark der Zusammenhalt
in einer Familie ist und wie stark die Liebe bindet
Die Situation
Obwohl er bestritt, ein Trinker zu sein, betrank er sich einmal im Jahr bis zur völligen Bewusstlosigkeit. Dabei ging er rituell vor: In der Woche vor Weihnachten begann er in der Frankfurter Fressgasse in den dort ansässigen Spezialitätengeschäften einzukaufen.
Da er nicht auf das Geld schauen musste, kaufte er nur französische Rotweine, die über hundertfünfzig Deutsche Mark die Flasche kosteten. Dazu wählte er die leckersten Feinschmeckerkonserven, die er finden konnte. Zum Abschluss kaufte er Zigarren, die deutliche mehr als hundert Deutsche Mark pro Stück kosteten. So ausgerüstet, schloß er sich in seiner Wohnung ein, in der er alleine lebte, da er geschieden war.
Dann begann er auf das Feinste zu tafeln, seinen Rotwein zu trinken und seine Zigarren zu rauchen. Das setzte er über zwei Tage solange fort, bis er so betrunken war, daß er sein Bewusstsein verlor.
Gewöhnlich wachte er dann zwei bis drei Tage später mit einem grauenvollen Kater wieder auf, den er dann mit bereitgestellten Elektrolytgetränken aus der Apotheke und mit Aspirin bekämpfte. Außerdem trank er soviel schwarzen Kaffee, wie sein Magen aushielt.
Um dieses weihnachtliche Ritual durchführen zu können, nahm er sich regelmäßig Urlaub im Voraus.
Er klagte darüber, daß ihm wohl bewusst sei, was er da tue, doch könne er der Versuchung, Weihnachten so zu verfahren, einfach nicht widerstehen. Es sei wie ein Zwang. Alles, was er unternommen habe, dieses Ritual zu vermeiden, sei gescheitert. Nur vor zwei Jahren sei es ihm gelungen, sein Besäufnis zu vermeiden.
Da habe er über Weihnachten eine Reise in die Wüste gebucht. Man sei in Saudi-Arabien mit Jeep und Führer unterwegs gewesen und da habe es keinen Alkohol gegeben.
Letzte Weihnachten habe er diese Erfahrung wiederholen wollen, es sei ihm jedoch nicht gelungen.
Da es von Kindheit her sein Traum gewesen sei, einmal auf dem Amazonas mit dem Kanu durch den Dschungel zu fahren, habe er eine Abenteuerreise über Weihnachten auf dem Fluss gebucht. Dabei habe er zurecht vermutet, daß es auf den Kanus keinen Alkohol geben würde.
Was er jedoch nicht bedacht hatte, war, daß sie auf der Fahrt auch ein Holzfällerlager besuchen würden. Dort habe es massenhaft Tequila gegeben und so habe er sich so betrunken, daß er bewusstlos wurde und nicht mehr Kanu fahren konnte.
Die Reiseleiter hätten ihn im Camp zurückgelassen und ihn erst wieder auf der Rückreise mitgenommen.
Da sei er auch wieder völlig trocken gewesen und habe sich von seinem Besäufnis wieder erholt gehabt.
Aufgrund dieser letztjährigen Erfahrung habe er sich entschlossen, eine Psychotherapie zu machen. Da er davon ausgegangen sei, daß es sich bei seinem Fall um ein Geheimnis in seinem Unbewussten handeln müsse, habe er sich für eine Hypnotherapie entschieden, da er davon ausgehe, daß er mit Hypnose dem Geheimnis auf die Spur kommen werde. Denn sonst im Jahr könne er völlig unproblematisch mit Alkohol umgehen.
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In der Hypnotherapie hatte uns das Unbewusste des Patienten sehr schnell in die Kindheit geführt und zu den schrecklichen Erlebnissen mit dem Vater, einem chronischen Trinker. Der habe ihn im Suff geschlagen und, was für ihn noch viel furchtbarer war, die Mutter bis zur Bewusstlosigkeit.
Als er sechzehn Jahre alt wurde, war er von zuhause ausgerissen und hatte sich in Wohngemeinschaften versteckt und mit Gelegenheits-arbeiten durchgeschlagen.
Volljährig geworden, hatte er den Untergrund verlassen und das Abendgymnasium besucht. Er legte das Abitur ab und studierte danach.
Seinen Vater hatte er nicht mehr wiedergesehen. Mit seiner Mutter traf er sich regelmäßig heimlich in Cafés.
Der Vater war dann später an einer alkoholbedingten Leberzirrhose verstorben.
Seitdem lebe die Mutter alleine und werde von ihm unterstützt. Sie habe den Vater nie verlassen, selbst dann nicht, als sie einmal derart von ihm geschlagen wurde, daß sie einen Schädelbasisbruch erlitt und im Krankenhaus gelandet sei.
So hatten wir mit dem präzisen Verweis des Unbewussten rasch den Rahmen für die Verhaltensstörung des Patienten gefunden.
Die schrecklichen Erlebnisse in der Familie hatten in seiner Kindheit eine problematische, emotionale Reaktionsbildung ausgelöst. Diese wiederum hatte schließlich im Erwachsenenalter jenes bizarre Trinkerverhalten entstehen lassen.
Sehr viel schwieriger erwies sich jedoch, die Funktion des Trinkerrituals zu finden. Denn der Patient hatte mit einer Vielzahl bewusster Widerstände auf den weiteren Versuch reagiert, mit Hilfe des Unbewussten in der Hypnose seine existenzielle und emotionale Wahrheit zu erkunden.
Als persönliche Wahrheit hatte sich am Ende herausgestellt, daß der Patient bis zu seinem fünften Lebensjahr abgöttisch an seinem Vater gehangen hatte. Erst als er begonnen hatte, die ehelichen Szenen und die Funktion des Alkoholtrinkens zu verstehen, war die Liebe in einen abgrundtiefen Hass umgeschlagen. Er hatte zwischen den Eltern zu vermitteln versucht und war dafür vom Vater beschimpft und geschlagen worden.
Später hatte er die Mutter zu schützen versucht, was jedoch seine Kräfte heillos überfordert hatte. Da war er von dem betrunkenen Vater so furchtbar verprügelt worden, so daß er zusätzlich zu seinem Hass auch noch eine große Angst vor seinem Vater bekommen hatte.
Die Angst hatte er dann als Jugendlicher verloren, denn der Vater war aufgrund seines Alkoholmissbrauchs immer hinfälliger geworden. Der Hass jedoch war geblieben.
Am Ende hatten wir dann in der Hypnotherapie mit Hilfe des Unbewussten gegen die psychischen und emotionalen Widerstände des Patienten schließlich doch den geheimen Sinn des Trinkerrituals gefunden: Weihnachten als das Fest der Liebe und der Familie stand unbewusst symbolisch für den liebevollen Zusammenhang und die ersehnte Harmonie in der Familie, also den erst verlorenen und später schmerzlich vermissten Kindheitstraum des Patienten.
Die Trinkerei aber symbolisierte eine unbewusste Identifizierung mit dem Vater. Und zwar mit jenem Vater, den er in den ersten fünf Jahren heiß und innig geliebt hatte. Diesen geliebten Vater schien er durch den späteren Hass auf den Säufervater verloren zu haben. Diese tiefe Liebe war von ihm völlig verdrängt worden!
Die enge und liebevolle Beziehung zu diesem Vater der frühestens Kindheit aber war für seine
Gesamtpersönlichkeit von hoher, emotionaler Bedeutung gewesen und war es unbewusst immer noch.
Der durch die Verdrängung erzeugte Verlust war gefühlsmäßig in anderen psychischen Bereichen seiner Person nicht akzeptiert worden.
Weshalb das Unbewusste das durch seinen Hass vom einst liebevollen Vater abgeschnittene Ich rituell in der Weihnachts-sauferei mit dem Verlust konfrontierte. Indem es ihn zu einem Säufer werden ließ, wie es einst der Vater gewesen war. Was so etwas wie einen unbewussten, emotionalen Kurzschluss mit dem toten Vater herstellte.
Zugleich wurde symbolisch der Hass auf den Vater dadurch aufgehoben, daß das Trinkerritual den Patienten als nunmehr ebenfalls unsinnig Betrunkenen auf die gleiche Ebene des Versagens herunterholte, auf der sich einst der Vater bewegt hatte.
Auf rituell-magische Weise wurde somit die Kluft zwischen Sohn und Vater geschlossen und die beiden – wenn auch mit krankhaften Mitteln – symbolisch wiedervereint: Als zwei jeweils versagende Säufer im gemeinsamen Suff am weihnachtlichen Festtag der Familie!
Diese Psychodynamik war damals offenbar geworden, als ich ihn sein Unbewusstes fragen ließ: „Unbewusstes, ist die Sauferei zu Weihnachten ein Art von Gottesdienst für den Vater?“
Auf die Idee war ich gekommen, als mir einfiel, daß auch die Christen zu Weihnachten versuchten, durch das rituelle Feiern der Geburt Jesu ihren Gott symbolisch mittels der Weihnachtsgottes-dienste und ihre weiteren Feiertagsrituale in magischer Weise wieder lebendig werden zu lassen oder zu erhalten.
Auf diese Weise ging ihnen Jesus nicht verloren, sondern wurde symbolisch-magisch jedes neue Jahr wiedergeboren.
Und die Gläubigen konnten dabei, psychodynamisch gesehen, durch ihre Liebe zu diesem heiligen Kind ihren Gott jedes Mal neu beleben und sich mit ihm erneut identifizieren.
Hass aber verleiht das Gefühl der Stärke und damit der Sicherheit. In diesem Fall vor dem bedrohlichen Vater.
Liebe aber liefert die Menschen an die eigenen Gefühle und an andere Menschen aus. Die Menschen werden durch Liebe verletzlich.
Angst und Hass können sie vor der Liebe und dem Schmerz einer Liebesenttäuschung schützen. Deshalb sind diese beiden Gefühle bei emotionalen Problemen jeder Art so beliebt und so verführerisch.
Als ich ihn in der Hypnose in sich selbst zu dem 5-jährigen Jungen führte, der den Vater abgöttisch geliebt hatte und das immer noch tat, und ihn aufforderte, diesen anzuerkennen und sich mit diesem zu versöhnen, und als er dieses tat, ihn in seine Brust zu ziehen und ihn so in seine Gesamtperson integrierte, war er symptomlos.
Das nächste Weihnachtsfest feierte er mit seiner chinesischen Freundin zu zweit und ohne weitere Probleme.
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Roman "Der Hypnotist und der tote Afrikaner" ist zu seinem guten Ende gekommen.
Ab jetzt können sie einen Auszug aus der Sammlung meiner Psychotherapien "Mit und ohne Hypnose - Psychotherapien aus 50 Jahren" ebenfalls kostenlos in wöchenlichen Fortsetzungen lesen.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Ihr Götz Renartz
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