Mit und ohne Hypnose
Die aufgeführten Psychotherapien und Hypnotherapien entstam-men einem Privatdruck und schildern Therapien, die mich haben lernen lassen oder die mich so stark beeindruckt haben, daß sie mir bis heute erinnerlich sind. Sie schildern auch einige wichtige persön-liche Entwicklungsschritte als Psychiater und Hypnotherapeut von den Anfängen bis hin zu Selbstorganisatorische Hypnotherapie und zur Autosystemhypnose.
Einige dieser Hypnotherapien finden sie auch romanhaft verändert in den 10 Büchern über die Abenteuer des "Hypnotisten".
25. August 2022
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Die Ehefrau eines Mafiosi leidet
unter einem Belastungsasthma
Ich habe eine ganze Reihe von Patienten anonym behandelt. Es waren vor allem Politiker, Professoren, hohe Beamte und auch Ärzte, die berufliche oder gesellschaftliche Nachteile befürchteten, wenn bekannt wurde, daß und warum sie behandelt wurden. Besonders auch, nachdem bekannt geworden war, daß Geheimdienste in Arztpraxen eingedrungen waren und Einblick in Arztkarteien und Behandlungsakten genommen hatten. Aber auch mehrer Frauen von Mafioso, wie diese Patientin, die mir daher ihren Namen nicht sagte, sondern sich mit dem Vornamen „Hannelore“ ansprechen ließ, von dem ich nicht wusste, ob es ihr wirklicher Vorname war.
In solchen Fällen legte ich keine Karteikarte und keine Krankengeschichte an, sondern ließ mir zur rechtlichen Absicherung nur eine schriftliche Bestätigung erteilen, daß ich von jedem Bericht über die Behandlung befreit war. Und diese Bescheinigung wurde nicht in der Praxis aufbewahrt.
Die Patientin glaubte, ihr Belastungsasthma sei vor dem
Hintergrund der von ihr abgelehnten Zugehörigkeit ihres
Ehemannes zur Mafia entstanden. Eigentlich möchte sie sich scheiden lassen, getraut sich das aber nicht, da sie dann um ihr Leben fürchten müsste. Doch schon bald zeigt sich,
daß das Asthma ganz andere Gründe hat.
Die Situation
„Bitte, Herr Renartz, nennen sie mich „Hannelore“! Verzeihen sie bitte die Umstände, aber ich muss diskret handeln!“ So begann die Behandlung dieser jungen Frau von etwa fünfunddreißig Jahren. Sie hatte brünettes, gewelltes Haar, war adrett gekleidet und etwas mollig. Am meisten fielen ihre schönen dunkelbraunen Augen auf. Die mich unverwandt anblickten.
„Es handelt sich nicht um rechtlich problematische Dinge? Denn dann müsste ich eine Zusammenarbeit mit ihnen ablehnen“, entgegnete ich.
„Nein! Es geht um mich. Nur der Hintergrund ist so, daß niemand wissen darf, daß ich zu ihnen komme.“
„Da bin ich aber jetzt gespannt, was sie mir berichten!“
„Also, mein Problem ist ein Asthma. Ein Belastungsasthma, hat das mein Hausarzt genannt. Ich habe das aber erst nach meiner Heirat bekommen. So daß ich heute glaube, es hat etwas mit meiner Heirat zu tun.“
„Vertragen sie sich nicht mit ihrem Mann?“
„Nein, das ist es nicht! Wir kommen eigentlich gut miteinander aus. Und verstehen uns auch sexuell gut. Es ist etwas anderes. Ich würde mich gerne scheiden lassen. Aber das geht nicht!“
„Wie soll ich das verstehen? Sie möchten sich gerne scheiden lassen, verstehen sich aber recht gut mit ihrem Mann?“
„Erstens, mein Mann ist gläubiger Katholik und würde einer Scheidung niemals zustimmen. Und zweitens ist er Sizilianer. Er stammt aus Palermo. Er besitzt drei italienische Restaurants, die er selbst führt. Und ich bin für das Rechnungswesen zuständig.
Persönlich, so von Mensch zu Mensch, verstehen wir uns recht gut. Da wäre kein Problem. Das eigentliche Problem liegt in seiner Herkunft. Wenn ich das so sagen darf!“
Sie schaute mich direkt an und schwieg bedeutsam.
Ich stutzte. „Darf ich das richtig verstehen?“ versuchte ich ihr durch die Blume zu verstehen zu geben, daß ich verstanden hatte.
„Ja! Eine Scheidung wäre nicht möglich. Das würde mein Tod sein. In seinen Kreisen wird das nicht geduldet.“
„Ist diese spezielle Zugehörigkeit, sage ich jetzt einmal, ist die der Grund, warum sie sich scheiden lassen möchten? Aber nicht können?“
Ich vermied es, das Wort „Mafia“ auszusprechen. Wenn sie das Problem nicht beim Namen nannte, konnte diese Frau immer schwören, daß sie nicht mit mir über diesen Problembereich gesprochen hat. Andernfalls wäre sie gefährdet.
Aber etwas stimmt hier nicht, stellte ich fest. Denn in der Vergangenheit hatten mir die Frauen von Mafioso stets über schlechte Beziehungen oder Misshandlungen berichtet. Diese Frau sagte aber, sie verstünde sich eigentlich allgemein und sexuell gut mit ihrem Mann.
„Haben sie Kinder miteinander?“
„Nein, mein Mann ist nicht zeugungsfähig. Er hat zu wenig gesunde Spermien.“
„Ist das ein Problem zwischen ihnen?“
„Nein, ich bin vor dem gewissen Hintergrund nicht traurig darüber.“
„Und sie vermuten, daß ihr Asthma mit alledem zu tun hat?“
„Ja! Denn es ist zum ersten Mal aufgetaucht, als ich die Treppe zu unserer Wohnung hochgegangen bin. Jetzt habe ich es immer, wenn ich Treppen steige und mich sonst irgendwie anstrenge. Ich habe von meinem Arzt so einen Spray. Damit geht es.
Sie müssen wissen, wir wohnen in einem älteren Mehrfamilienhaus. Unten in Parterre ist eines unserer Restaurants. Wir wohnen im dritten Stock. Und da das ein altes Haus ist, hat es keinen Fahrstuhl und man kann auch keinen einbauen. Das Haus haben wir zu unserer Altersversorgung gekauft.“
„Also, der besagte Hintergrund macht es für sie unmöglich, sich scheiden zu lassen, obwohl sie sich wegen des Hintergrundes gerne scheiden lassen würden. Richtig?“
„Ja, richtig!“
„Und sie vermuten, da sie diesen Konflikt nicht lösen können, daß sie deshalb ihr Asthma bekommen haben?“
„Ja, das vermute ich!“
„Es gibt zwei Möglichkeiten, Hannelore. Sie haben Recht und ihr Asthma ist vor dem Hintergrund ihres Dilemmas entstanden. Dann ist es nicht aufzulösen. Die von ihnen benötigte Lösung wäre wahrscheinlich tödlich für sie.
Andererseits gäbe es aber auch die Möglichkeit, daß die Gründe für ihre Erkrankung woanders liegen.
Im ersten Fall könnte ich ihnen nicht helfen. Denn das Problem ist ohne tödliche Gefahr für sie nicht lösbar.
Im zweiten Fall könnte ich ihnen helfen, mit Hypnose herauszufinden, was die psychischen Gründe für ihr Asthma sind.“
„Und wie wollen sie das wissen?“
„Ich weiß das nicht, Hannelore! Aber ihr Unbewusstes weiß es. In Hypnose könnten sie es fragen, welche Probleme ihrem Asthma zugrunde liegen.
Ich kann ihnen gleich sagen, wenn es nicht ihr eheliches Dilemma ist, so wissen wir aus der Psychotherapieforschung, sind es in der Regel drei Gründe, die unter oder hinter einem Asthma stecken.
Das ist am häufigsten eine verdrängte Angst oder eine verdrängte Wut. Und in selten Fällen ein festsitzendes Kinderweinen. Ein kindlicher Kummer, der nicht abgetrauert und ausgeweint worden ist.
Wenn es andere Gründe für ihr Asthma gibt, bin ich zu einer Zusammenarbeit mit ihnen gerne bereit!“
„Dann fangen wir damit an!“
„Gut! Nehmen sie bitte ihre Hände so in Vorhalte vor ihre Brust! So, wie ich es ihnen vormache.
Schließen sie bitte die Augen! Aber es geht auch mit offenen Augen, wenn sie das wünschen. Und erlauben sie mir bitte, ihr Unbewusstes direkt anzusprechen! Geht das?“
„Ja, sicher!“
„Unbewusstes von Hannelore, bitte, baue für Hannelore eine gute Arbeitshypnose auf, während eine Hand ganz von alleine zum Oberschenkel sinkt!“
Dann begannen beide Hände leicht zu zittern. Wenige Augenblicke später begann die linke Hand langsam und kontinuierlich herabzusinken.
„Hannelore, nehmen sie bitte den Arm wieder in die Ausgangsstellung!“
„Und jetzt, Unbewusstes, lasse Hannelore wissen, welche Probleme unter oder hinter ihrer Asthmaerkrankung liegen und das Asthma auslösen!
Wenn es das eheliche Dilemma ist, kann die rechte Hand von alleine nach unten gehen. Wenn es ein anderes Problem ist, das die Krankheit auslöst, lasse bitte die linke Hand nach unten gehen.“
Diesmal zittern beide Hände längere Zeit, während sie in der Luft schweben blieben. Ich erkannte darin einen inneren Kampf zwischen dem psychischen Anteil der Frau, der die Wahrheit über die Erkrankung offenbaren wollte und der Tendenz, die dies vermeiden möchte. Und die die Verdrängung der Wahrheit aufrechterhalten möchte.
Schließlich begann die linke Hand nach unten zu sinken. Und ich sagte ihr, daß ich mich freuen würde, mit ihr zusammenarbeiten zu können, aber daß ihr das ehelich Problem erhalten bleibe, denn das könne nur sie unter Lebensgefahr lösen.
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Nachdem mit Ideomotorischer Hypnose ein Trauma als Ursache des Belastungsasthmas ausgeschlossen war und die Vorlage eines Konfliktes bestätigt war, entwickelte sich bei der weiteren Befragung des Unbewussten über die ideomotorisch-hypnotischen Hände ein starker unbewusste Widerstand gegen Erkenntnis, der die ideomotorischen Bewegungen der Hände blockierte.
Die eingeleitete Widerstandsanalyse der Autosystemhypnose ergab, daß dieser Erkenntniswiderstand eine aggressive Funktion hatte. Und zwar gegenüber der Mutter.
Über die Beziehung zur Mutter war zu erfahren, daß sie der Mutter vorwarf, nie besonders herzlich gewesen sei, da die Mutter über die Scheidung des Mannes, der sie zugunsten einer jüngeren Frau verlassen habe, verbittert sei. Sie habe ihr gegenüber stets ihre Pflicht getan, aber sie habe als Tochter ihres Vaters das Gefühl gehabt, nicht wirklich geliebt zu werden. Sie habe sie nie auch nur in den Arm genommen.
Auch sei ihre Mutter überordentlich und putze ständig. Sie sei eine kalte Frau, die auch früher ihren Vater nie geherzt oder geküsst habe.
„Meine Mutter ist auch schrecklich ordentlich und putzt ständig. Wenn sie in ihre Wohnung kommen, da ist alles aufgeräumt und blitzeblank! Man fühlt sich gar nicht wohl da, so ordentlich ist da alles.“
„Welchen Beruf hat den ihre Mutter?“
„Sie ist Kassiererin in einer Bank!“
„Also von Beruf her eine ordentliche und genaue Person. Könnten sie noch einmal ihr Unbewusstes fragen, ob der Groll gegen ihre Mutter etwas mit dem Asthma zu tun hat?“
Ich ging jetzt schrittweise vor und vermied die direkte Frage, ob der Groll die Ursache für das Asthma war. Um keinen Widerstand gegen Erkenntnis auszulösen.
Nachdem wir nunmehr wussten, daß das Asthma aus der Wut auf die Mutter heraus entstanden war, setzt ich nach: „Wir kennen jetzt die Ursache ihres Asthmas, aber wir wissen noch nicht, warum es immer noch besteht. Bitte, fragen sie ihr Unbewusstes, ob es Rache ist!“
Die Ja-Hand ging nach oben, dann jedoch wieder nach unten. Eine komische Sache!
„Hannelore, wir wissen jetzt, daß ihr Asthma Ausdruck eine Wut ist, die ihnen derzeit noch unbewusst ist. Aus irgendwelchen unbewussten Gründen möchte dieser unbewusste Widerstandsteil offensichtlich, daß ihnen das Asthma erhalten bleibt. Und sich weiter gegen die gemeinte Person, vielleicht ihre Mutter, richtet.
Haben sie irgendeine Idee, woher diese große Wut stammt? Denn groß muss sie sein, denn an ihrem Asthma können sie auch sterben. Wenn sie daran sterben, dann war sie im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch. Das ist sie bisher nicht gewesen. Aber sie können das Maß dieser Wut an der erlittenen Qual durch die Symptome ihres Asthmas ermessen.“
„Ich sagte ihnen ja schon, daß ich kein so besonders gutes Verhältnis mit meiner Mutter habe. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ich eine so große Wut gegen sie habe, daß ich ein Asthma entwickelt habe!“
„Aber, wenn ihr Unbewusstes anzeigt, daß Wut ihre Erkrankung erzeugt, dann ist das so! Und sie können sehr gut die Funktion des Widerstandes sehen. Er verhindert bisher erfolgreich, daß sie und ich verstehen, wem die Wut gilt und warum sie so heftig ist.“
„Aber sie ist doch gekommen, als ich die Treppe zu unserer Wohnung emporstieg!“
„Ja! Das war so. Und theoretisch bedeutet das, daß sie die Situation unbewusst an etwas erinnert hat, was sie wiederum an ihr verdrängtes Konfliktmuster erinnert hat.
Irgendeine Symbolik muss in der Situation auf der Treppe bei ihnen vorhanden gewesen sein. Als sie diese zur ehelichen Wohnung hinaufstiegen.
Und zwar in der Gegebenheit des Raumes oder der Situation kurz davor, dabei oder bald darauf.
Oder es hatte in Wirklichkeit gar nichts mit der Treppe und der Wohnung und ihrem Mann zu tun. Sondern mit etwas, was sie in diesem Moment dachten, fühlten oder erinnerten.
„Fällt ihnen dazu etwas ein?“
„Nein, das ist auch schon zu lange her!“
„Wir sitzen im Moment in der Klemme, Hannelore! Denn ihr Unbewusstes hat letztes Mal angezeigt, daß die Erkenntnis blockiert wurde. Aus Wut auf ihre Mutter. Und zugleich, daß dem nicht so sei. Das wiederspricht sich natürlich!
Also gehen wir einmal davon aus, daß es eine Wut auf die Mutter gibt und noch ein anderes Motiv, sie daran zu hindern, zu verstehen.
Fragen sie doch bitte einmal, ob Schuldgefühle dabei eine Rolle spielen!“ Nein!
„Liebe?“ Nein!
„Auch nicht! Wir sitzen fest. Sprechen sie bitte ihr Unbewusstes an und bitten sie ihr Unbewusstes, eine Hand von ganz alleine nach oben schweben zu lassen! Das Unbewusste möge sie wissen lassen, wie wir aus dieser Klemme herauskommen können! Wenn die Hand das Gesicht berührt, möge das Unbewusste das ihrem Bewusstsein vermitteln!“
Die rechte Hand stieg langsam höher und höher. Schließlich liegt der leicht gekrümmte Zeigefinger der Wange an. Es dauert ziemlich lange, bis Hannelore sich äußert: „Es ist zu früh zu wissen!‘ sagt mein Unbewusstes.“
„Dann wollen wir das auch beherzigen und eine Pause in unseren Treffen machen. Fragen sie ab und zu ihr Unbewusstes zu Hause über die Hände, wann es richtig ist, wiederzukommen. Rufen sie dann bitte an! Wir verabreden dann kurzfristig einen Termin. Danken sie bitte ihrem Unbewussten und zählen sie sich dann aus ihrer Hypnose heraus!“
Sie solle wieder zur Psychotherapie kommen, hatte das Unbewusste von Hannelore sie wissen lassen. Und so saß sie nun etwas angespannt vor mir.
Als die rechte Hand der Kundin auf den Oberschenkel gesunken und eine gute Arbeitstrance aufgebaut war, kam mein erster Auftrag: „Fragen sie bitte ihr Unbewusstes, ob die Wut ihrer Mutter gilt!“ Als Antwort ging diesmal die Ja-Hand nach unten.
„Es gibt also einen Konflikt zwischen ihnen und ihrer Mutter. Einen Konflikt, der so stark ist, daß er ihnen die Luft nimmt, weil sie ihn nicht herauslassen. Und da sie ihn nicht herauslassen, können sie ihn auch nicht lösen. Es muss also neben der symptomauslösenden Wut auch noch eine Tendenz geben, die diese Verdrängung bewirkt hat. Das ist sicher.
Wir kennen im Moment weder den Inhalt des Konfliktes mit der Mutter, noch ihr Motiv, den Komplex verdrängt zu halten und damit sicherzustellen, daß das Symptom Asthma bestehen bleibt.
Das Symptom Asthma drückt das in seiner Körperlichkeit auch sehr gut aus. Denn wenn man ein Asthma hat, verkrampfen sich die Bronchien und verhindern, daß die in der Lunge verbrauchte Luft in ausreichendem Maße ausgeatmet wird.
Dadurch bleibt die sauerstoffarme Luft in den Lungen und das Blut in der Lunge kann den vom Körper benötigten Sauerstoff nicht in ausreichendem Maße aufnehmen. So entsteht eine Luftnot im Körper.
Die wiederum bewirkt, daß sich die Atmung beschleunigt. Die dabei immer oberflächlicher und schneller wird, so daß sich immer mehr schlechte, weil mit Kohlensäuregas angereicherte Luft in der Lunge anreichert.
Da die Verkrampfung der Bronchien ein angeborener Schutz-mechanismus gegen eingeatmete Gifte, Schmutz, Insekten und andere Stoffe ist, reagiert der Körper mit weiteren Abwehrmaß-nahmen, wie Entzündungsreaktionen und Schleimbildung.
Vor allem die Schleimbildung kann die weitere Ein- und Ausatmung beeinträchtigen, weil der Schleim die Bronchien verstopft.
Warum ich ihnen das erläutere, Hannelore? Weil ich ihnen deutlich machen will, daß man am Ende bei einem Asthmaanfall zwar nach Luft ringt, das eigentliche Problem aber die reduzierte Ausatmung durch die Verengung der Bronchien ist.
So etwas geschieht Menschen, wenn sie sehr erschrocken sind, ihnen vor Angst der Atem stillsteht oder wenn sie die Luft vor Ärger und Wut anhalten, um nicht loszuplatzen und zu schreien. Oder weil ein großer Kummer ihnen den Atem raubt.
Deshalb bitte ich sie jetzt, ihr Unbewusstes zu fragen, was ihre Ausatmung stoppen lässt!“
Das Unbewusste zeigt über die Hände an, daß das die Ausatmung hemmende Gefühl eine Wut ist.
„Sie haben, wenn ich das richtig verstehe, mit zwei Arten von Wut zu tun, Hannelore. Zum einen die Wut, die aus dem Konflikt mit ihrer Mutter erwächst. Und zweitens die Wut, die möchte, das die Luftnot und damit das Asthma bestehen bleibt.
Letzteres ist der unbewusste Widerstand gegen Erkenntnis, der uns beim letzten Treffen zu schaffen gemacht hat. Fragen sie bitte ihr Unbewusstes, ob die Wut, die aus dem Konflikt heraus entstanden ist oder entsteht, eine gesunde oder unheilige Wut ist!“
Sie ist eine gesunde Wut!
„Und jetzt fragen sie bitte, ob die Wut, die daran arbeitet, daß sie das Asthma behalten, einer Rache dient!“
Wieder erfolgt das Ja-Zeichen.
„So, Hannelore, da wir das jetzt wissen, daß sie unbewusst auf dem Rachetrip gegenüber ihrer Mutter sind, bitte ich sie, sich an ihre Mutter zu erinnern! Wenn sie die innerlich sehen oder sich vorstellen können, sagen sie mir bitte Bescheid!“
Bereits nach kurzer Zeit kommt ein leichtes Nicken.
„Hannelore, während sie auf die Mutter schauen, gehen sie bitte gleichzeitig nach innen zu sich und fühlen sie nach, was sie gerade jetzt für ihre Mutter fühlen! Wenn sie wissen, was sie gerade jetzt fühlen, sprechen sie es bitte aus, damit ich es auch weiß!“
„Ich bin wütend und enttäuscht, weil meine Mutter immer so kalt zu mir war!“
„Sagen sie es ihr in ihren Worten!“
Das Innere Gespräch, das sich entfaltete:
„Mutti, du warst immer so kalt zu mir!“
„Kind, was willst du von mir? Ich habe immer für dich gesorgt, dir hat es an nichts gefehlt!“
„Doch, an Wärme!“
„Ich war immer für dich da! Das kannst du mir nicht vorwerfen!“
„Das werfe ich dir aber vor! Ich kann mich gar nicht erinnern, wann du mich einmal in den Arm genommen hast. Immer nur hast du Forderungen an mich gestellt. Ich sollte brav sein und leisten und leisten!“
„Ich habe dafür gesorgt, daß du in der Schule weitergekommen bist. Das hast du mir zu verdanken!
Ich habe mich krumm gearbeitet und dich ganz alleine aufgezogen. Während dein feiner Vater sich mit einer jüngeren Frau aus dem Staub gemacht hat! Und mich ganz allein mit dir gelassen hat.
Ich denke, dafür könntest du mir durchaus dankbar sein!“
„Dafür bin ich auch dankbar! Aber das ändert nichts daran, das ich meine ganze Kindheit über keine Liebe von dir bekommen habe!“
„Ich habe dich geboren, habe für dich gearbeitet, habe dich aufgezogen und ernährt! Und da sagst du, ich hätte dich nicht geliebt?
War das etwa ein Ausdruck von Hass, daß ich dich aufgezogen habe? Und immer meine Pflicht dir gegenüber erfüllt habe!?“
„Ja, die hast du mir gegenüber erfüllt! Aber geliebt hast du mich nicht! Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich einmal einen Kuss von dir bekommen habe. Wann du mir mal über die Haare gestrichen hast. Oder mich im Arm gehalten hast. Das willst du doch hoffentlich nicht abstreiten!“
An dieser Stelle unterbrach ich den hypnotischen Dialog, denn er begann sich im Kreis zu drehen.
„Unbewusstes von Hannelore!“ interveniert ich. „Lasse bitte eine Hand von alleine zum Kopf schweben und Hannelore wissen, was wichtig ist, der Mutter zu sagen! Wenn die Hand das Gesicht gerührt, kann das Bewusstsein das erkennen.“
Die Hand begann langsam nach oben zu schweben.
„Mutter! Du hast den Hass auf meinen Vater an mir ausgelassen! Du hast in mir immer die Tochter des Mannes gesehen, den du hasst, weil er dich verlassen hast!“
„Was geschieht jetzt?“
„Meine Mutter weint. Sie hat gesagt, sie habe ihn so geliebt und der habe sie einfach mit mir sitzen lassen. Vielleicht habe sie das verbittert. Aber gehasst habe sie mich nie!“
„Glauben sie ihr das?“
„Nein!“
„Sagen sie ihr das in ihren Worten!“
„Sie sagt, das tue ihr weh. Ich täte ihr Unrecht.“
„Sagen sie ihr bitte, daß sie furchtbar enttäuscht seien und sich deshalb mit ihrem Asthma an ihr rächen!“
Hannelore rutschte nervös auf ihrem Sessel herum, nickte dann aber.
„Ich habe es ihr gesagt und sie weint jetzt ganz arg. Sie hat gemeint, das habe sie irgendwie gespürt und deshalb habe sie es wohl an der Galle bekommen. Deshalb habe sie wahrscheinlich ihre Gallensteine.“
„Sie hat Gallensteine und sie Asthma!“
„Ja, irgendwie ist das schrecklich!“
„Ja! Soviel Liebe auf beiden Seiten, die nicht zueinander kommt!“
Jetzt weinte auch Hannelore.
„Was soll ich denn nur tun?!“
„Das weiß ich nicht, Hannelore! Fragen sie ihr Unbewusstes! Lassen sie noch einmal eine Hand zum Kopf schweben!“
„Ich soll ihr von unserer Sitzung erzählen, hat mein Unbewusste gesagt!“
„Dann sollten sie das auch tun!“
Die Aussprache fand statt und die beiden Frauen söhnten sich aus – das Asthma existierte nicht mehr.
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