Blumen für den Säufer
Der erfahrene Hypnotherapeut Otto Renansen ordnet nach seiner Scheidung sein Leben neu und gründet eine Firma für Erfolgs- und Selbstmanagement. Dazu nutzt er hocheffektive, selbstorganisato-rische Hypnosestrategien.
Otto Renansen hat es geschafft. Seine Firma für hypnotisches Selbst- und Erfolgsmanagement ist erfolgreich. Mit ihr wollte er seinem Leben nach der Scheidung eine neue Richtung geben. Die verwirrenden ersten Aufträge konfrontierten ihn mit den Sehnsüchten seiner Kunden nach Liebe, Tod und Rache und erneut mit den Gefahren des Wahnsinns. Jetzt steht er vor neuen Heraus-forderungen in Privatleben und Beruf.
Neue Abenteuer führen ihn und seine Sekretärin nach Berlin. Dort stellt ihn ein Unternehmer vor neue Herausforderungen, die ihn mit schon fast vergessenen Erlebnissen konfrontieren, die sein Leben für immer verändert haben.
Auch die Enttäuschung über die verlorene Liebe kann er über-winden und ein neues Glück beginnt.
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Die Macht der Liebe und des Humors
Christoph Wagmann wirkte angespannt und deprimiert.
Seit dem letzten Treffen habe er schlecht geschlafen, klagte er. Und auch sonst ginge es ihm nicht gut.
Es sei ihm klar geworden, daß es eine Verbindung zwischen den Problemen mit seiner Kirche und seinem autoritärem Vater gebe. Beide drohten ihm mit dem Verlust der Liebe.
Der Vater habe mit dem Verlust seiner Zuneigung gedroht, wenn er sich nicht seinem Willen unterwerfen und dessen Erwartungen erfüllt wollte, die Vorgesetzten drohten mit beruflichen Sanktionen und dem Verlust der Liebe Gottes, wenn er einen eigenen Weg zu Gott finden und sich seinen Glauben nicht von ihnen vorschreiben lassen wolle.
Er verstehe jetzt, warum er so empfindlich reagiere, wenn seine Kirche von ihm Glaubensinhalte abfordere, die er nicht teilen könne.
Er habe seinen Vater geliebt, auch wenn der es ihm schwer gemacht habe.
Gott liebe er aus tiefstem Herzen. Wenn seine Vorgesetzten wie sein Vater mit dem Liebesentzug Gottes drohten, mache ihn das wütend.
„Ja, es macht Sie wütend! Mit dieser Wut, so glaube ich, wehren Sie Ihre Angst vor Liebesverlust ab. Aber die Wut hilft Ihnen auch, Ihre Autonomie gegen die Manipulationsversuche Ihrer Vorge-setzten zu verteidigen, wie sie Ihnen früher vermutlich geholfen hat, sich vor der Vereinnahmung durch Ihren Vater zu schützen“, warf Otto Renansen ein.
„Kann schon sein!“ meinte Christoph Wagmann, „aber mehr noch hat mich der Verrat meiner Mutter erschüttert. Sie habe ich doch noch mehr geliebt als meinen Vater!“
„Wie Sie sehen, geht es bei Ihnen immer um Liebe. Um Liebe, die Sie fühlen und erhalten möchten und die bedroht wird oder verraten oder verloren geht! Da passt es gut, daß Ihr Unbewusstes Ihnen rät, die Beziehung zu Ihrer Frau zu pflegen, damit diese nicht durch die Folgen Ihres Stresses und Ihrer Involviertsein in den religiösen Konflikt mit Ihrer Kirche verloren geht.“
Der Pfarrer nickt, sagte aber nichts. Renansen ließ ihm Zeit.
„Scheiße!“ sagte er plötzlich heftig und schwieg dann wieder. „Alles Scheiße!“
„Nein!“ entgegnete ihm der Hypnotist und schüttelte energisch den Kopf. „Das ist keine Scheiße! Das ist ein echtes, existenzielles Gefühlsproblem!
Es sagt etwas darüber aus, wer Sie sind: Ein Mensch mit Liebe im Herzen, der geliebt werden möchte und bisher der Versuchung recht gut widerstanden hat, zugunsten seines gesunden Liebesbedürf-nisses und seines Bedürfnisses zu lieben, seine Autonomie zu verraten!“
Sein Gegenüber nickte stumm, die Augen voller Tränen, die er sich langsam mit dem Handrücken wegwischte.
Auch Otto Renansen war gerührt. Er spürte, wie auch seine Augen feucht wurden. Das Bild von Aletta erschien kurz innerlich vor seinen Augen.
Er schluckte, atmete tief durch und nahm schnell einen Schluck von seinem Tee, der kalt geworden war.
„Die Wut hat Sie geschützt, aber sie hat auch verhindert, daß Sie sich Ihrer Angst vor Liebesverlust gestellt haben. Und vor allem, sie hat verhindert, daß Sie ausreichend getrauert haben, glaube ich.“
„Kann schon sein! Was machen wir jetzt?“
„Das alles sich setzen lassen! Wir kennen jetzt das Problem. Ihr Unbewusstes wird schon die Lösung wissen. Wir sollten es fragen, was der nächste Schritt dazu ist. Können wir mit SILERLEK weitermachen?“
„Ja!“
Die Nachricht, die das Purpurherz diesmal aus dem unbewussten Bereich mitbrachte, lautete: „Danke Gott für seine Gnade und schenke Deine Liebe Deiner Familie!“
Die beiden Männer sagten nichts, als die Hypnose ausklang. Sie schüttelten sich die Hände und gingen stumm auseinander.
Otto Renansen blieb noch lange in seinem Zimmer.
Erst wanderte er fast zögerlich zum Fenster, öffnete es, atmete die frische Luft ein und schaute dem Regen zu, der leise zur Erde fiel und die Bordsteinrinnen füllte.
Dann setzte er sich wieder in seinen Sessel und hing seinen Gedanken nach. Ihm war zum Weinen. Aber er wollte nicht weinen. Stattdessen beschloss er in Hypnose und auf seine Zauberwiese zu gehen.
Sein Weiser Mann, der über zwei Meter große Druide in seinem gelben Mönchsgewand, erwartete ihn schon. „Du lässt Dich gehen!“ empfing er ihn. „Du bist wehleidig.“
„Aber die Enttäuschung ist doch echt! Es tut doch immer noch weh, daß meine Liebe zu Aletta zerbrochen ist.“
„Nicht Deine Liebe ist zerbrochen, sondern Du bist wütend, weil sie Dich nicht genug geliebt hat! Schließlich liebst Du sie immer noch, wenn auch nicht mehr so stark wie früher. Sei ehrlich zu Dir selbst!“
Er fühlte, daß sein Weiser Mann Recht hatte, aber er wollte es sich noch nicht endgültig eingestehen.
Der Weise Mann schien ärgerlich zu werden, seine Augenbrauen schoben sich langsam zusammen.
„Du fragst doch alle Welt nach den Funktionen Ihrer Gefühls-zustände und Reaktionen. Wie wäre es, wenn Du Dich selbst fragen würdest, welche Funktion Deine Wut hat?!“
Es gab keinen Ausweg! Wenn er seinem Anspruch, sich selbst gegenüber ehrlich bleiben zu wollen, gerecht sein wollte, mußte er die Funktion seiner Wehleidigkeit am Unbewussten abfragen. Falls es wirklich eine Wut war, die dahinter steckte, auch deren Funktion.
Also zwang er sich zu nicken und nahm seine Hände vor der Brust in Vorhalte.
Ohne jetzt weiter zu zögern, stellte er die notwendigen Fragen an sein Unbewusstes.
Es konnte nichts anderes herauskommen, als der Weise Mann festgestellt hatte. Er wusste es und begann sich zu schämen. Aber irgendwie war es doch wichtig für ihn, sein Unbewusstes ideomotorisch zu befragen.
Eigentlich wusste er, warum er an seiner Wut auf Aletta festhielt. Diese Wut band ihn noch an sie. Wenn er diese Wut aufgab, musste er sie loslassen und mit der Beziehung endgültig abschließen und die Enttäuschung zulassen.
War es die Angst vor der Trauer, die den Enttäuschungsschmerz auslösen würde oder war es Eitelkeit? Wollte er sich eine Nieder-lage einfach nicht eingestehen? Gleich würde er es wissen!
Die Antwort des Unbewussten war mehrdeutig: Angst vor der Trauer und Eitelkeit.
Die Angst vor der Trauer sei kreatürlich, ließ ihn sein Unbewusstes wissen, werde aber durch Feigheit verstärkt.
Die Eitelkeit habe Schutzfunktion.
Als er auch die Schutzfunktion der Eitelkeit analysierte, wurde er auf ihre Selbstschutzfunktion verwiesen.
Die Eitelkeit schütze ihn davor, erneut verletzt zu werden. Verletzt aber können Menschen nur werden, wenn sie lieben und sich anderen Menschen öffnen.
„Das alte Lied“, dachte er: „Gebranntes Kind scheut Feuer!“
„Hast Du es jetzt eingesehen?“ fragte der Weise Mann und schaute skeptisch.
„Ja, schon!“
„Dann verhalte Dich auch dementsprechend!“
Dann war der Druide verschwunden.
Stattdessen geriet er urplötzlich in eine spontane Altersregression.
Er war wieder der junge Arzt von damals, der seine Ausbildungs-zeit in der Chirurgie absolviert.
Er steht in seinem grünen Operationskittel und mit seinem Mundschutz am Operationstisch. Mit weißer Papiermütze und Gummihandschuhen.
Er schwitzt dabei vor Anstrengung. Gerade haben sie sich mit viel Mühe durch die dicke, gelbe Bauchfettschicht einer übergewichti-gen Fünfzigjährigen gearbeitet und den Bauchraum eröffnet. Wie vermutet, liegt eine übel entzündete Gallenblase voll mit Eiter vor ihnen.
Der Chef operiert, der Oberarzt assistiert und er hält mit seinen Haken das Operationsfeld offen.
Da bemerkt er, wie alles erstarrt.
Die beiden Operateure heben die Köpfe und starren an ihm vorbei.
Die Operationsschwester steht mit einer Zange in der Hand bewegungslos mit vor Schreck weit geöffneten Augen und starrt ebenfalls auf etwas, was hinter ihm passiert.
Er hört den Anästhesisten sagen: „Das gibt’s doch nicht! Das ist ein steriler Operationssaal!“
Jetzt dreht auch er sich um.
Ein unwirklicher Anblick: Der seit dem Morgen vermisste und für den Operationsaal eigentlich verantwortliche Operationspfleger steht in Straßenkleidung mit dem Rücken an die gekachelte Wand gelehnt im Operationssaal und blickt glasig vor sich hin, während er mit unendlicher Langsamkeit mit dem Rücken an der Wand hinunterrutscht. Währenddessen bildet sich langsam zu seinen Füßen eine immer größer werdende Lache gelben Urins.
Schließlich kommt die verwüstet aussehende Gestalt auf dem Boden inmitten des sich ausbreitenden Urin Sees zu sitzen. Der Kopf sinkt nach vorne, der Kerl ist eingeschlafen!
Die energische Stimme des Klinikchefs durchbricht jetzt die allgemeine Erstarrung.
„Alle bleiben ganz ruhig an ihrem Platz! Eine Schwester holt jetzt zwei Pfleger. Die sollen ihn auf die Innere Station bringen. Der muss ausgenüchtert werden.
Alle anderen bleiben jetzt auf ihrem Platz und bewegen sich nicht. Wenn der Mann draußen ist, stellt Ihr einen Schutz um den Urin. Der Operationsaal ist unsteril. Er muss gereinigt und desinfiziert werden.
Der Operationsplan muss geändert werden. Wir operieren erst heute Nachmittag wieder.
Diese Operation bringen wir ordnungsgemäß zu Ende!
Ruhe bitte!“
Konzentriert arbeiten sie weiter. Die Spannung lockert sich, die Ersten kichern. Der Anästhesist macht Witze. Die Szene verlischt.
Otto Renansen schluckt beunruhigt. Warum ließ ihn der Weise Mann diese Szene erinnern? War das eine Warnung? Oder eine Botschaft? Was war wichtig daran? Wo war der Weise Mann? Warum ist er verschwunden?
„Ich muss mich konzentrieren!“ denkt er. „Eine Szene in Hypnose ist wie ein Traum in der Nacht. Ich muss sie deuten! Was ist die Grundfunktion? Eine Warnung? Eine Botschaft?
Ich werde ideomotorisch das Unbewusste fragen!“
Er nimmt die Hände in Vorhalte vor die Brust und stellt die erste Frage: „Unbewusstes, wenn der Weise Mann mich mit dieser Erinnerung warnen will, lasse bitte die linke Hand nach unten gehen; wenn er mir eine Botschaft gibt, die rechte Hand!“
Sofort beginnt die rechte Hand hinab zu sinken.
„Unbewusstes, wer ist wichtig in der Erinnerung? Der versoffene Pfleger?“
Die Nein-Hand sinkt.
„Der Chefarzt?“
Die Nein-Hand sinkt.
„Der Oberarzt oder die Operationsschwester?
Wieder sinkt die Nein-Hand.
„Der Anästhesist?“
Diesmal sinkt die Ja-Hand nach unten.
„Der Anästhesist also!“ denkt er. „Aber warum?“ Dann wird es ihm klar. Der Anästhesist definiert klar das Problem: „Der Operationsaal ist unsteril!“.
Später ist er der erste, der Humor beweist und Witze macht.
„Das ist das Problem. Der Chefarzt hat das Richtige und Notwendige getan. Jetzt kann man wieder lachen! Los, kommt, macht nicht solche Gesichter! Das Leben geht weiter. Lasst es uns genießen!“
Er atmet erleichtert durch und beschließt das Unbewusste zu fragen, ob seine Deutung stimmt.
Sie stimmt! Das Leben geht weiter. Auch seins. Und doch gar nicht schlecht!
„Ich danke Dir, Weiser Mann. Ich danke Dir, Unbewusstes!“ spricht er leise und beginnt sich aus der Hypnose herauszuzählen.
Draußen regnete es weiter. Der Regen hat noch zugenommen.
Erleichtert steht Otto Renansen auf und geht zur Tür, um mit seiner Sekretärin zu sprechen.
Autosystemhypnose
„Mit der Zauberwiesenstrategie haben Sie schon gelernt, gut zu arbeiten, Frau Herr. Wie wäre es, wenn Sie jetzt auch die Autosystemhypnose kennenlernen würden?“
„Oh, das wäre fein!“
„Gut, auch dieses Verfahren arbeitet selbstorganisatorisch mit Hypnose und ist durch den Mainzer Hypnotherapeuten Götz Renartz entwickelt worden.
Es hat einen Doppelcharakter: Das Verfahren ist zum einen eine Behandlungsmethode, zum andern eine hypnotherapeutische Strategie, in die alle anderen Hypnotherapiemethoden integriert werden können. Von daher ist es zum einen ganz einfach, zum andern hochkomplex. Aber darüber möchte ich jetzt nicht sprechen.
Es beginnt mit der scheinbar einfachen Frage im Rahmen einer Ideomotorischen Hypnose an das Unbewusste, ob die jeweilige Person Hypnose zur Lösung der Probleme oder zur Erreichung des Zieles einsetzen dürfe.
In Wirklichkeit ist hypnodynamisch daran gar nichts einfach, sondern hinter dieser scheinbar banalen Frage verbirgt sich eine hochkomplexe Psycho- und Hypnodynamik.
Der Entwickler des Verfahrens, jener Götz Renartz, bei dem ich gelernt habe, hat berichtet, daß er zehn Jahre daran gearbeitet hat, diesen einfachen Einstieg in die Selbstorganisatorische Hypnose zu entwickeln. Denn diese scheinbar einfache Frage an das Unbewusste löst nicht nur die Hypnose aus, sondern bahnt und strukturiert zugleich den hypnodynamischen Lösungs- oder Zielerreichungsprozess.
Zudem wird dabei ein selbstorganisatorischer, hypnotischer Rahmen für die tiefgreifenden psychodynamischen und hypnoti-schen Prozesse aufgebaut.
Diese starten in der gleichen Sekunde, in der die Hände der Person sich nur einen Millimeter - hypnotisch veranlasst - spontan bewegen.
Damit eröffnen sich für den Hypnotisierten die Möglichkeiten einer schnellen und präzisen Analyse der Probleme oder der Möglichkeiten zu vielfältigen, kreativen Lösungen. Zudem wird auf elegante Weise durch die vielen Fragen und ideomotorischen Reaktionen die Stärke der Hypnose enorm gesteigert.
Weitere Elemente des Verfahrens, die seine hohe Effizienz bewirken, sind die hypnotische Ambivalenzanalyse und die hypnotische Widerstandsanalyse, für den Fall, daß unbewusste Störungen oder Hemmungen den Lösungsprozess stören.
Im Falle einer Hypnotherapie kommt noch die Hypnotische Existenzanalyse hinzu. Das ist ein mit Hilfe des Unbewussten und in Hypnose durchgeführter Psychotest, bei dem die Ursachen der psychischen und psychosomatischen Störungen oder der Verhaltensstörungen sofort bei Beginn der Hypnotherapie gefunden werden können.
Aber ich will Ihnen jetzt nicht zu viele Einzelheiten erklären, sondern mit Ihnen praktisch arbeiten.
Also starten Sie jetzt bitte damit, daß Sie Ihr Unbewusstes mit Ideomotorischer Hypnose über die Hände fragen, ob es zustimmt, daß Sie Hypnose zur Erreichung Ihres Ziels anwenden!
Ich will nicht einmal wissen, welches Ziel Sie erreichen oder welches Problem Sie lösen wollen. Denn mit der Autosystem-hypnose kann man sogar Geheimtherapie machen und die meisten Probleme lösen, ohne daß der Hypnotherapeut überhaupt weiß, um welches Problem oder Ziel es geht. So fantastisch präzise und exakt arbeitet das Verfahren.“
Susanne Herr nickte, schloß die Augen und hob ihre beiden Hände vor die Brust. Von außen war ihr nicht anzusehen, was in ihr vorging, bis sich nach etwa zwei Minuten die linke Hand von alleine langsam senkte und die Hypnose damit eintrat.
Der Hypnotist hatte seine Diskretion angekündigt und wollte deshalb nicht fragen, ob seine Sekretärin ein Ziel erreichen oder ein Problem lösen wollte.
Aber das war ihm im Grunde auch egal, denn Ziele erreichte man durch Kreativität und konstruktives, realitätsgerechtes Handeln, eine Problemlösung ebenfalls.
Die Frage war nur, ob die Hypnotisierten über das dazu nötige Wissen und Können und die notwendigen psychischen, emotio-nalen und psychischen Ressourcen verfügten, um sich der Möglichkeiten der eigenen Person und der sozialen und realen Umwelt frei zu bedienen.
Denn Ziele erreichen Menschen nur, wenn sowohl das Unbewusste, als auch das Bewusste, gleichzeitig dem Erreichen des Ziels zustimmten und keine wesentlichen Konflikte im Unbewussten vorliegen.
Wenn unbewusste psychische oder emotionale Konflikte bestehen, können sich Ambivalenzen und Hemmungen bis hin zu neurotischen Reaktionen entwickeln und den Zielerreichungs-prozess beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen.
Sigmund Freud hatte diese aus inneren Konflikten im Unbewuss-ten entstehenden Selbsthemmungen ‚Psychische Widerstände’ gegen den Heilungsprozess genannt.
Wenn diese im Zielerreichungsprozess oder Problemlösungs-prozess auftauchen sollten, würde er Susanne Herr zeigen, wie eine hypnotische Widerstandsanalyse in der Autosystemhypnose durchgeführt wurde.
Typisch für die Autosystemhypnose war, daß sofort, sobald das Verfahren installiert und die Zustimmung des Unbewussten für das angestrebte Ziel gegeben war, konkret im Schritt-für Schritt-Prinzip mit dem Lösungs- oder Anstrebungsprozess begonnen wurde. Deshalb fuhr er sofort mit dem nächsten Auftrag fort.
„Fragen Sie bitte Ihr Unbewusstes, ob es schon die Lösung des Problems oder den Weg ins Ziel kennt. Wenn ja, dann kann die linke Hand von alleine nach unten gehen; oder, wenn diese erst noch entwickelt werden muss, kann die rechte Hand nach unten gehen!“
Falls noch keine Problemlösung oder ein wirksamer Plan für die Zielerreichung vorlag, würde Frau Herr – ebenfalls im Schritt-für-Schritt-Prinzip – diese mit ihrem Unbewussten zunächst ent-wickeln, um sie dann wiederum im Schritt-für-Schritt-Prinzip umzusetzen.
Wieder musste er einige Minuten warten, bis sich die Antwort des Unbewussten zeigte: Die linke Hand hatte begonnen, nach unten zu schweben.
„Ihr Unbewusstes weiß also schon, wie Sie Ihr Problem lösen oder Ihr Ziel erreichen können!
Bitten Sie bitte Ihr Unbewusstes, daß die rechte Hand nach oben schwebt, damit das Bewusstsein versteht, welches der erste richtig Schritt ist, wenn die Hand das Gesicht berührt!
Wenn aber der erste Schritt völlig unbewusst vonstatten gehen soll, kann die rechte Hand nach unten gehen!“
Kurz darauf senkte sich die rechte Hand und der Hypnotist griff ein.
„Danken Sie bitte innerlich Ihrem Unbewussten und lösen Sie die Hypnose auf! Ihr Unbewusstes will den ersten Schritt völlig unbewusst vollziehen.“
„Was bedeutet das, wenn mein Unbewusstes einen Lösungsschritt völlig unbewusst einleiten will?“ frug die Sekretärin, als die Hypnose sich aufgelöst hatte und sie sich wieder in ihrem Alltagsdenken befand.
„Diesen Weg wählt das Unbewusste immer dann, wenn es in der Sorge ist, daß das Ich aufgrund von Vorurteilen oder Ängsten und Hemmungen sich in den Lösungsprozess einmischen könnte. Dann wählt es den sichersten Weg, den unbewussten Lösungsweg. So werden Sie ein bestimmtes Problem irgendwann in den nächsten Tagen plötzlich nicht mehr haben und sich vielleicht ein wenig wundern.“
„Eigentlich ist das doch ideal! Warum löst man nicht alle Probleme völlig unbewusst?“
„Weil die Welt kompliziert und komplex ist!
Das Unbewusste kann jedes geistige Problem lösen, da ja alle bewussten Gedanken zunächst unbewusst gedacht werden, ehe sie nach 0,18 Millisekunden ins Bewusstsein dringen und dann vom Ich als selbst gedacht erfahren werden.
In Wirklichkeit kann das Ich nur die ihm auf diese Weise bewusst gewordenen Gedanken frei verwenden. Zudem kann das Unbewusste alle emotionalen Probleme lösen.
Aber das Bewusste Denken, und damit auch das Ich, verfügt über die willkürliche Muskulatur und damit über das körperliche Handeln.
In der Hypnose kann das Unbewusste für kurze Zeit die Steuerung der sogenannten Willkürmuskulatur übernehmen, zum Beispiel bei den ideomotorischen Bewegungen in der Hypnose, die wir gerade genutzt haben.
Aber wenn Sie sich zum Beispiel geistig und emotional zu einer Scheidung entschieden haben - zum Rechtsanwalt und vor das Scheidungsgericht müssen Sie bewusst gehen. Deshalb ist das Unbewusste in sehr vielen Situationen auf das Ich und sein Handeln angewiesen.
Denn das Ich kann sich, je nach Willenskraft der Person, eine gewisse Zeit lang durchaus gegen den Willen des Unbewussten stellen. Am Ende gewinnt jedoch meist das Unbewusste. Das können Sie sehr schön bei Menschen sehen, die abnehmen oder das Rauchen aufgeben wollen.
Mit Willenskraft erreichen sie ihr Ziel, aber sie werden häufig rückfällig, wenn sie die unbewusste Motivation, zu viel zu essen oder rauchen zu wollen, nicht finden und auflösen können.
Deshalb legt ja auch die Selbstorganisatorische Hypnose so großen Wert darauf, daß das Ich möglichst immer in die hypnotischen Prozesse mit einbezogen wird und mit dem Unbewussten vertrauensvoll zusammen arbeitet und Verantwortung übernimmt. Sonst besteht die Gefahr, daß das Unbewusste eine Lösung erarbeitet, das Ich jedoch die Lösung blockiert oder sabotiert, wenn es aus der Hypnose wieder aufwacht.
Das ist zum Beispiel das große Problem in der Klassischen Hypnose und der Ericksonschen Hypnose.
Um dieses Problem zu lösen und um besser an das Wissen und Können und die Lösungskreativität des Unbewussten heranzukommen, ist die Selbstorganisatorische Hypnose in den letzten dreißig Jahren entstanden.“
Es war Zeit für das Mittagessen geworden und so trennten sie sich. Susanne Herr wollte in der Innenstadt einkaufen, Otto Renansen eine Kleinigkeit zu Hause essen und seinen Mittagsschlaf halten.
Für den Nachmittag war eine Familie angesagt. Es gehe um die Schulkarriere der Tochter, hatte sie ausrichten lassen.
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