Der Junge im Baum
Der ehemalige Hypnotherapeut Otto Renansen ordnete nach seiner Scheidung sein Leben neu und gründete eine Firma für hypnoti-sches Erfolgs- und Selbstmanagement.
Verwirrende Aufträge konfrontierten ihn mit den Sehnsüchten seiner Kunden nach Liebe, Tod und Rache. Sogar mit dem Wahn-sinn einzelner Kunden musste er sich auseinandersetzen.
Diesmal steht der Hypnotist vor einem Rätsel. Warum reagiert der Neurochirurg im Ruhestand mit Todesangst, wenn er sich der Stadt-grenze von Frankfurt nähert? Und warum kann er sie nicht über-schreiten, den Flughafen betreten oder den Hauptbahnhof? Welche dunklen seelischen Geheimnisse bedrohen den Lebensabend des alten Arztes?
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Vom Seien und Scheinen
„Mama, warum hat der Liebe Gott die Welt so gemacht, wie sie ist?“
„Das weiß niemand! Und das kann auch niemand wissen! Das ist Gottes unergründlicher Ratschluss!“
„Aber warum hat er manche Menschen so böse gemacht?“
„Er hat gute und böse Menschen geschaffen. Warum weiß ich auch nicht! Wen meinst Du denn mit ‚böse Menschen’?“
„Tante Mechthild!“
„Tante Mechthild? Warum ist die denn böse? Was hat sie den getan?“
„Sie schimpft mich immer!“
„Warum schimpft sie Dich?“
„Ich weiß nicht! Immer, wenn sie mich sieht, sagt sie etwas Böses.“
„Auch, wenn Du nichts angestellt hast?“
„Ich habe doch gar nichts Böses gemacht! Aber sie schimpft mich immer, wenn sie mich sieht!“
„Was sagt sie denn?“
„Na, Du Mistkerl!“ sagt sie. „Und: „Da bist Du ja schon wieder, Du kleiner Dreckfink!“ sagt sie.
Immer wenn sie mich sieht!
Wenn jemand dabei ist, sagt sie das nicht. Immer nur, wenn niemand da ist!“
„Das meint sie doch nicht so! Sicher macht sie nur Spaß!“
„Die hat aber immer so böse Augen, wenn sie das sagt!“
„Haut sie Dich auch?“
„Nein, hauen tut sie mich nicht. Nur schimpfen!
Mama, und warum kleidet sich Tante Mechthild wie ein Mann und hat so kurze Haare wie ein Mann?“
„Ihre Haare sind doch gar nicht so kurz, wie bei einem Mann. Sie sind nur kürzer als bei den meisten Frauen. Sie findet das schick!
Als ich jünger war, vor dem Krieg, da habe ich auch kurze Haare gehabt und Hosen getragen. Das war eine wilde Zeit! Damals!“
„Aber die raucht so viel und hat eine ganz raue Stimme! Der Führer hat doch gesagt: „Deutsche Frauen rauchen nicht!“
„Lass’ mich mit dem Führer in Ruhe! Der hat uns in diesen Krieg geführt und ihn dann verloren! Der war verrückt!
Wo hast Du denn diesen Unsinn gehört?“
„Die Frau Baumer hat das gesagt, als sie die Tante Mechthild hat rauchen sehen. Die hat auch gesagt, die Tante Mechthild sei anders herum.
Was hat sie dabei gemeint, daß sie anders herum sei?“
„Weiß ich?! Das sie wohl anders sei, als sie selbst vielleicht? Im Übrigen ist das eine dumme Kuh, die Frau Baumer! Du musst nicht auf das hören, was die sagt!“
„Und warum sagt die Tante Mechthild immer „Scheiß Männer!“?“
„Sagt sie das?“
„Ja, die sagt auch, ich sei auch ein solches Miststück, nur noch ein junges!“
„Das ist nicht Recht! Ich werde mit Tante Mechthild sprechen!“
„Mama, warum ist Tante Mechthild Deine Schwester? Du bist doch lieb!“
„Tante Mechthild ist nicht bös’! Sie ist nur grob und hat ein loses Schlappmaul.
Meine Schwester ist sie, weil meine Mutter, die Oma, sie geboren hat und der Opa, der Mann von der Oma, ihr Vater ist.“
„Wenn die gewusst hätten, wie böse Tante Mechthild wird, hätten Oma und Opa die gewollt?“
„Natürlich! Alle Eltern lieben ihre Kinder! Außerdem kann man sich die Kinder ja nicht aussuchen, die werden einem vom Klapperstorch gebracht!“
„Und wo holt der Klapperstorch die Kinder her?“
„Aus dem großen Teich!“
„Und wie kommen sie da rein?“
„Die macht der Liebe Gott da rein! Aber jetzt ist es genug mit der Fragerei! Ich muss arbeiten!“
Aber er hat doch Angst vor Tante Mechthild!
„Am liebsten würde ich sie gar nicht mehr sehen!“ denkt er. „Als sie noch nicht da war, war alles viel schöner!
Vielleicht hört sie wirklich auf, immer zu schimpfen, wenn Mama mit ihr spricht? Aber glauben tu ich das nicht!
Und das mit dem Klapperstorch kann auch nicht so einfach sein! Denn der kommt doch nur, wenn man Kinder will und Zucker auf die Fensterbank streut.
Was auch komisch ist, bei den Tieren kommen die Kinder, ohne daß die Bauern Zucker streuen.“
Er erinnert sich, daß sich die Hunde decken.
„Und das wollen die Bauern oft nicht und sperren die Hündinnen ein, wenn sie läufig sind, damit sie keine Junge kriegen sollen. Aber da geben die Bauern doch auch keinen Zucker! Auch den Kühen geben sie keinen Zucker! Ich habe noch nie Zucker im Stall gesehen!
Wenn die Kühe kalben sollen, dann müssen sie immer zum Stier. Der Bulle springt dann auf den Rücken der Kuh, wie die Rüden auf die Hündinnen. Auch der Eber macht das mit den Säuen so.
Aber bei Menschen ist das sicher anders!“
Gestern musste er mit Mama spazieren gehen. Sie wollte sehen, ob die Himbeeren schon reif werden. Da sind sie auch über den Dorfplatz gegangen. Da haben ein paar Männer aus dem Dorf gestanden.
Und die Mama hat gesagt: „Guck mal! Da steht der Herr Thomann!“
Aber da hat er den Herrn Thomann nicht gesehen.
Die Mama hat mit dem Finger gezeigt, aber er konnte keinen Herrn Thomann sehen. Nur die Männer aus dem Dorf.
Er hatte das blöd gefunden. Er wollte keinen Herrn Thomann sehen! Und er hatte gar kein gutes Gefühl gehabt, weil er den Herrn Thomann sehen sollte!
Mama war ärgerlich geworden. Aber da hatte er erst recht nicht den Herrn Thomann sehen wollen! Sie waren doch losgegangen, um nach den Himbeeren zu schauen!
Die Himbeeren waren noch unreif gewesen. Nur einzelne Beeren hatte er pflücken können.
„Mama ist so komisch gewesen“, denkt er. „Was hat sie nur mit dem blöden Herrn Thomann? Und sie ist so aufgeregt wegen dem Herrn Thomann!
Ich will keinen Herrn Thomann!“
Konflikte, Konflikte
„Das war ein wichtiger Moment in Deinem Leben!“
Die Weise Frau steht urplötzlich halbrechts vor ihm und nickt bestätigend. Er registriert, daß sie nicht den üblichen Feldblumen-strauß in den Händen hält, sondern einen kleinen Bund von Schlüsselblumen.
„Ein Schlüsselelement!“ fällt ihm ein.
„Daß meine Mutter mich mit dem Klapperstorch angelogen hat oder wie sie nicht wahrhaben wollte, wie bösartig ihre Schwester Mechthild war?“
„Wichtig war das auch, weil sie Dir damit ein Angebot gemacht hat, in eine Illusion über die Wirklichkeit der Sexualität einzu-steigen, statt zu lernen, die Realität anzuerkennen. Aber dabei bleibt offen, ob sie damit mehr Dich als Kind oder sich selbst schonen wollte.
Die Beschönigung des Verhaltens Deiner Tante fällt auch unter dieses Thema.
Und da war es kein gutes Signal an Dich, daß sie im Konflikt in der Loyalität zu ihrem Sohn und ihrer Schwester bereit war, Dich zu verraten.
Denn das hat sie getan, als sie versuchte, Deine negativen Erlebnisse mit der Tante zu beschönigen und Dir das Erleben der Realität auszureden.
Nein, viel wichtiger war, daß Du den Herrn Thomann nicht sehen konntest, obwohl er bei den Männern gut sichtbar auf dem Dorfplatz stand! Das nennt man eine negative Halluzination!
Das war sehr wichtig! Da bist Du Deinem Vater gegenüber loyal geblieben, als Du den Geliebten Deiner Mutter nicht sehen wolltest!
Und, vielleicht noch wichtiger: Du hast Dich dem Psychospiel Deiner Mutter entzogen!
Sie wollte Dich in diese Beziehung und damit den Ehekonflikt einbeziehen. Zum ersten Mal in Deinem Leben hast Du Dich ihr ernsthaft entzogen!
Das war eine Wende hin zu Deiner eigenen Persönlichkeit. Und ein entscheidender Schritt in Deinem Ablösungsprozess von Deiner Mutter!
In diesem Moment hat Dein Prozess der wachsenden Eigen-ständigkeit und Ablösung begonnen.“
„Meinst Du?“
„Ja, das meine ich nicht nur, das weiß ich! Vergiss’ nicht, ich kenne Dich besser, als Du Dich kennst! Denn ich erinnere nicht nur Dein bewusstes Erleben, sondern ich kenne auch Deine unbewussten Prozesse. Du kannst mir schon glauben!
Im Übrigen möchte ich Dir raten, Dich um die Situation mit der Axt zu kümmern!“
Wieder nickt die Weise Frau und schaut ernst, während sie zunehmend blasser und durchsichtiger wird. Dann ist er wieder alleine auf seiner Zauberwiese.
„Die Situation mit der Axt?“ denkt er und fragt sich, was seine Weise Frau gemeint haben könnte.
Als erstes fällt ihm ein, wie glücklich er war, als der Vater ihm erstmals erlaubt hatte, Brennholz mit der Axt auf dem Holzklotz zu spalten.
Er erinnert sich noch sehr gut!
An die Situation, die Aufregung und das Gefühl von Stolz, daß der Vater ihn für so verständig und verantwortungsvoll hielt, daß er ihm die gefährliche Arbeit zu erledigen erlaubte. Und daß er ihn für stark genug gehalten hatte!
Zur Vorsicht war der Vater bei ihm geblieben und hatte ihm Rat-schläge gegeben.
Aber die hatte er gerne angenommen. Denn er wollte das Holz irgendwann genauso gut hacken können, wie der Vater.
Er fühlt noch heute, wie der Griff der Axt in seinen Händen lag und erinnert sich, wie das frisch gespaltene Holz roch und mit welchen Geräuschen die Scheite vom Holzklotz zur Seite fielen.
Genauso war es später, als er vom Vater lernte, wie man Kaninchen schlachtet. Zehn Jahre war er da alt gewesen.
Er hatte das Kaninchen an den Hinterbeinen gehalten, so daß der Kopf nach unten hing. Das Kaninchen hatte angstvoll gezappelt. Aber er hatte es nicht fallen lassen.
Wie vom Vater gelernt, hatte er ruhig mit dem Tier gesprochen und es liebevoll über Kopf, Ohren, Hals und Rücken zum Schwanz hin gestreichelt. Bis das Kaninchen ganz ruhig war.
Der plötzliche, harte Schlag mit der Handkante in das Genick des Tieres war ihm prima gelungen! Das Tier war sofort tot und hatte nicht einmal gezuckt.
Beim Abhäuten und Ausbluten lassen hatte ihm der Vater geholfen, damit er nicht das Fell beschädigte. Denn es sollte aufbewahrt werden, damit der Kürschner für Mama daraus mit den anderen Fellen eine Winterjacke fertigen konnte.
Aber das Ausweiden hatte er alleine vornehmen dürfen. Nur das Zerteilen hatte beim ersten Mal der Vater noch vorgenommen. Beim nächsten Mal aber hatte er das auch selbstständig machen dürfen.
Er denkt gerne an diese Erlebnisse zurück!
„Das kann sie doch nicht gemeint haben!“ Er ist sich unschlüssig.
Dann fällt ihm die andere Sache mit der Axt ein.
Das war, als er beinahe zum Mörder geworden wäre!
Sie hatten im Wald Indianer gespielt.
Nach langen Kämpfen hatte man ihn gefangen genommen. Natürlich war das abgesprochen gewesen!
Er hatte sich freiwillig an den Marterpfahl binden lassen. Der Marterpfahl war eine dicke Buche.
Wie schon oft gespielt, tanzten die Indianer jetzt um ihn und die Buche herum mit viel Geschrei ihren Kriegstanz. Danach begannen die wechselseitigen, rituellen groben Schmähungen und schließlich das Foltern.
Dazu wurde er mit kleinen Steinchen, Aststücken und Tannen-zapfen beworfen.
Dabei musste er seine Tapferkeit und Unerschrockenheit als Indianerhäuptling zeigen, indem er bei den Würfen nicht zusam-menzuckte. Sie durften ihn überall treffen, nur nicht im Gesicht.
Nachdem so eine längere Zeit gefoltert worden war und das Spiel langweilig wurde, hätte er wieder losgebunden werden sollen.
Er wusste bis heute nicht, was damals in die Spielkameraden gefahren war!
Statt ihn loszubinden, schlug ein Junge vor, jetzt echt mit Messern auf ihn zu werfen. Die Messer sollten möglichst in der Buche zwischen seinen Beinen stecken bleiben.
Sie alle hatten Taschenmesser bei sich. Die wurden nun aufge-klappt und trotz seines Protestes in seine Richtung geworfen. Immer zwischen seine Beine.
Zunächst, als alle ganz nahe vor ihm standen, war die Gefahr nicht groß, daß er getroffen und verletzt wurde. Aber als die Jungen immer aggressiver wurden und aus immer größeren Abständen warfen, war es nur eine Frage der Zeit, wann eines der Messer in seinen Beinen stecken würde.
Er hatte furchtbare Angst bekommen und laut geschrien, aber das hatte die allgemeine Aggression nur weiter befeuert.
Da war eine furchtbare Wut über ihn gekommen und er hatte jetzt vor Wut geschrien. Oder besser aus einem Angst-Wut-Gemisch heraus, in dem die Wut immer mehr überwog.
Zugleich hatte er mit aller Kraft wütend an den Fesseln gezerrt, so weh das ihm auch tat, weil die Seile in seine Unterarme und seine Handgelenke einschnitten.
Als sich die Fesseln lockerten und es für seine Angreifer nur eine Frage der Zeit war, wann er frei kommen würde, bekamen sie es mit der Angst und liefen eilig weg. Denn sie wussten nur zu gut, wie wütend und jähzornig er werden konnte.
Aber es dauerte doch noch einige Minuten, bis er frei kam. Danach aber rannte er wild schreiend hinter den Spielgefährten her. Aber er konnte sie nicht mehr einholen.
Deshalb rannte er nach Hause, um die Axt zu holen und ihnen, einem nach dem anderen, damit den Schädel zu spalten, wie ein Holzstück!
Und es war ihm todernst damit!
Als er vor Wut am ganzen Körper zitternd, gerade aus dem Haus lief, um den nächstbesten Jungen zu erschlagen, fing ihn die Mutter ab.
Als diese ihn nur mit Not festhalten konnte, hatte sie den Vater zu Hilfe gerufen. Gemeinsam hielten sie ihn fest.
Als er aus seinem Stupor erwachte, hatte er geweint. Und sich unter dem Trost der Eltern und deren Versprechen, dafür zu sorgen, daß die Täter bestraft würden, schließlich beruhigt.
So war er nicht zum Mörder geworden!
„Aber das ist doch gut ausgegangen!“ denkt er. „Das kann doch kein Erlebnis oder Problem sein, das bis heute nachwirkt!?“
Schließlich wird ihm klar, daß es sein damaliger Jähzorn war, der ihn beinahe ins Verderben geführt hätte. „Damals“, weil er ihn später überwunden hatte. Aber erst viel später, als er Fußball im Verein spielte.
Der harte Männersport und der körperliche Kampf, Mann gegen Mann, hatte ihn lernen lassen, seine Aggressionen immer mehr herauszulassen und seine Hemmungen zu überwinden.
Einher war dieser Reifeprozess mit der Erkenntnis gegangen, daß sein Jähzorn gar nicht, wie er geglaubt hatte, auf einer angeborenen Charakterschwäche beruhte.
Vielmehr hatte er erkannt, daß es seine Aggressionshemmung war, die dazu führte, daß sich Zorn und Wut in ihm aufstauten. Bei oft banalen Anlässen war diese Wut dann aus ihm hervorgebrochen und hatte ihn immer wieder die Kontrolle verlieren lassen.
Mit Hilfe des Fußball Sports und seines eigenen, systematischen Training darin, immer sofort seinen Ärger auszudrücken, war es ihm gelungen, das Problem mit seinem Jähzorn schließlich zu über-winden.
Warum also sollte er sich mit einem bereits gelösten Problem auseinandersetzen? Worauf wollte seine Weise Frau hinweisen?
Vielleicht auf die Ursachen für seine damalige Aggressions-hemmung?
Wie war er da reingeraten?
Wahrscheinlich auch über seine Mutter! Sie war gegen Fußball gewesen. Dieser Sport war ihr zu körperbetont und wild.
Überhaupt hatte sie für die aggressiven Bedürfnisse eines Jungen wenig Verständnis! Sie hätte lieber gesehen, wenn er brav und lieb, wie ein wohlerzogenes Mädchen gewesen wäre.
Jetzt wird es ihm deutlich! Sie hatte davon geträumt, einen lieben, wohlerzogenen Jungen zu haben, fast wie man sich damals Mädchen vorstellte.
Einen Jungen, auf den sie stolz sein könnte und der ein gutes Licht auf sie werfen würde. Da störten harte Jungenspiele und Männer-sport. Und vor allem störten Widerworte!
Und jetzt fällt ihm noch ein Problem ein, das aus seiner Aggressionshemmung erwachsen war! Das Problem, daß er beim Ringen und den Kämpfen unter den Jungen niemals siegen konnte!
Es war wie verhext gewesen! Obwohl er einer der stärksten Jungen war, konnte er wirklich niemals gewinnen!
Er hatte diese Erfolgshemmung schon gemerkt, aber sich niemals getraut, mit jemanden darüber zu sprechen. Sogar mit dem Vater nicht!
Es war auch für ihn immer spürbar. Wenn er kurz davorstand, den niedergerungenen Jungen mit beiden Schultern auf den Boden zu drücken und damit zu siegen, gelang es ihm nicht.
Er konnte sich noch gut an das ihn dabei beherrschende Gefühl erinnern!
Es war ein Gefühl einer irgendwie süßlichen Schwäche, das seine Muskeln lähmte oder weich wie Gummi werden ließ.
Gleichzeitig beflügelte ihn die Angst zu verlieren, so daß er enorme Energie aufbrachte, wenn ihn jemand seinerseits zu be-siegen versuchte.
Wenn sein Gegner nicht wesentlich älter und damit körperlich stärker war, ließ er es niemals zu, daß der Andere ihn mit beiden Schultern auf den Boden drückte.
Seine Ambivalenz drückte sich so aus, daß er zwischen der Hemmung zu gewinnen und der Angst zu verlieren in einem ewigen Zwiespalt lebte.
Eigentlich hatte er erst später beim Fußballspielen gelernt, zu gewinnen und auch verlieren zu können. Irgendwann war das Gummigefühl aus seinen Muskeln verschwunden. Wie, das wusste er nicht.
Das war auch die Zeit gewesen, als er in der Schule ehrgeiziger geworden war und ernsthaft auf das Abitur hin zu arbeiten begonnen hatte.
Ob das auch alles Schritte in Richtung auf eine Ablösung von der Mutter und eine stärkere Hinwendung auf die Welt waren? Eine stärker männlich geprägte Welt?
Hatte er doch tiefer im Ehekonflikt der Eltern gesteckt, als ihm bis dahin bewusst gewesen war?
Und, was war das für ein Konflikt? Ein Konflikt zwischen männlich und weiblich? Oft hatte er sich ja mit dergleichen Themen abgespielt.
Aber war es nicht doch mehr ein Loyalitätskonflikt gegenüber Vater und Mutter gewesen? Wie im Falle des Nichterkennens von dem Herrn Thomann, dem Geliebten der Mutter?
Und wenn ja, was bedeutet das für ihn? Für sein Problem? War Frankfurt weiblich und die restliche Welt um Frankfurt herum männlich? Und dabei durch diese magische Angstgrenze geteilt?
Befand er sich unbewusst immer noch in dem alten Loyalität-skonflikt zwischen den Eltern? Und agierte ihn ebenso unbewusst symbolisch auf der Ebene von Frankfurt und dem Rest der Welt aus?
Durfte er Frankfurt, Mutters Welt nicht verlassen? Oder durfte er Vaters Welt draußen nicht betreten?
Oder bestand das Problem darin, daß es in seiner Welt diese Fixation auf die Grenze zwischen Papa und Mama überhaupt noch gab?
Oder war es ganz etwas anderes?
„Rätsel über Rätsel!“ denkt er. „Und immer neue Aufgaben und Erinnerungen aus der Kindheit. Ich möchte wirklich mehr Klarheit haben!“
Aber für heute hat er genug gerätselt.
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